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See- und Mondlandschaften

Rheinschlucht & Glaspass
11. Juli 2015
Zwischen Bern und Waadt
26. Juli 2015
Rheinschlucht & Glaspass
11. Juli 2015
Zwischen Bern und Waadt
26. Juli 2015
 
Seit unserer Tour ins Diemtigtal und zum Hinterstockensee, wollte ich unbedingt einmal diese Gegend noch etwas ausführlicher mit dem Bike erkunden. Darum zog es mich, in meinen für die nächsten vier Wochen letzten Ferien, nach Saanen wo ich im Hotel Spitzhorn logierte. Dort hatte ich das Glück in den Genuss eines Upgrades in eine Junior-Suite zu kommen, was den eh schon hohen Wohlfühlfaktor nochmals steigerte. Auch sonst kann ich das Hotel für Bikeferien nur empfehlen, man fühlt sich rundum wohl und auch das Kulinarische kommt nicht zu kurz. Im Gegenteil, was die Küche da jeden Abend auf die Teller zauberte war einfach Spitze. Speziell in Erinnerung geblieben ist mir das Tartar vom Simmentaler Jungbullen, einfach göttlich, das müsste ihr unbedingt mal probieren wenn ihr in der Gegend seid.
 
 
Die erste Tour führte mich zur Höji Wispile, mein eigentliches Ziel war aber der vielbesungene See dahinter. Gestartet in Saanen, ging es zuerst via Chalberhöni auf das Vordere Eggli. Schon nach kurzer Strecke war aber der Weg durch den Chalberhönibach weggerissen und es folgte eine Kletterpartie auf die andere Flussseite. Der weitere Aufstieg und auch die anschliessende Abfahrt nach Bode verliefen recht unspektakulär, da auf Forst- und Asphaltstassen. Dafür konnte ich dabei den Blick gut über die schöne Landschaft schweifen lassen und erspähte im Wald zwei Rehe.
 
 
Auf der anderen Seite der Saane begann dann der zweite Aufstieg zum 1939m hohen Stand. Dieser verlief schön gleichmässig auf gut befahrbarem Untergrund, nur die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel musste ich schieben. Oben dann etwas von den Touristenmassen entfernt mich mit einem Thonmoussesandwich gestärkt und der Singletrailspass über die Höji konnte beginnen.
 
 
Herrlich flowig ging es über Wiesen und vorbei an Alphütten bis zum Chrinetritt, von wo aus es der Trail dann steiler nach unten zum Chrinepass führte. Die Wiesen schimmerten dort weiss vom Wollgras und es stand der letzte kleine Aufstieg an, bevor es nur noch abwärts zum Lauenensee ging.
 
 
Endlich sah ich diesen mal in Natura und er ist wirklich so malerisch wie von Span besungen. Ringsherum die Berge, der Tungelschuss-Wasserfall und die beiden in die Sumpflandschaft eingebetteten Seeteile, traumhaft schön. Diesen Anblick in mich aufsaugend, rollte ich auf dem Radweg dem See entlang und weiter bis nach Lauenen, wo die Route wieder auf einen Singletrail wechselte. Dieser führte dem Louibach entlang bis nach Gstaad zurück und war ein schöner flowiger Abschluss für die erste Tour.
 

Gesamtstrecke: 45.74 km
Maximale Höhe: 1908 m
Minimale Höhe: 1011 m
Gesamtanstieg: 1667 m
Gesamtabstieg: -1669 m
Total time: 05:21:48
 
Für den zweiten Tag hatte ich mir die Tour über den Trüttlisbergpass vorgenommen, von der ich schon öfters gelesen hatte. Von Saanen aus ging es gemütlich über Nebenstrassen bis nach Saanenmöser, von wo aus dann der Aufstieg zum Hornberg begann. Dank der Asphaltstrasse hatte ich diesen auch schon bald bezwungen und es folgte ein Stück befestigter Weg bis zur Unteren Zwitzeregg, wo es endlich auf einen Trail in Richtung Rüwlispass ging. Dort vorbei an dem Seechen und der mit Glocken geschmückten Alphütte, war der Trailspass leider schon wieder viel zu schnell vorbei und die weitere Abfahrt nach St. Stephan erfolgte auf der Strasse. Hier hätte sich ein vorhergehendes Kartenstudium wohl ausgezahlt, anstatt einfach nur dem vorgegebenen Track zu folgen.
 
 
Weiter radelte ich dann auf dem Veloweg zur Lenk, wo ich eine Gartenwirtschaft ansteuerte und mich mit einem Salatteller stärkte. Nach einer ausgiebigen Pause ging es dann an den zweiten Aufstieg des Tages, welcher bei den Nachmittagstemperaturen deutlich mehr anhängte. Immer gut fahrbar, führte der Weg bis zur Alp Läger, von wo aus ein Trail weiter nach oben auf den Bettelberg führte. Die Bergstation Leiterli kam mir da wie gelegen, da ich dort den Camelbak mit schön kühlem Wasser auffüllen konnte.
 
 
Zuerst noch auf einem breiten Weg, begann jetzt schon bald der schönste Teil der Tour. Teils fahrend und teils schiebend, ging es auf schmalen Trails auf das Stübleni und von dort aus dann weiter zum Trüttlisbergpass. Die vielbeschriebene Kalkstein-Mondlandschaft dort oben ist sehr wirklich eindrücklich und der Weg wird gesäumt von kleinen Steintürmchen und tiefen Trichtern. Einfach wunderbar diese Spielereien der Natur, ich hätte dort oben noch lange verweilen können.
 
 
Über den Türlipass führte die Abfahrt dann weiter in Richtung Turbachtal und wurde immer flüssiger und schneller. Am Wegrand schöne farbenprächtige Blumen, schwanden die Höhemeter abwechselnd auf Wiesen und Schotter dem Turbachbach entlang. Ein Stück führte sogar über Metallgitter, welche einen sumpfigen Wiesenabschnitt überbrückten. Schön abwechslungsreich und man konnte es nochmals krachen lassen, bevor der letzte Rest ab Statt dann wieder auf der Strasse verlief. Eine Tour die mir wegen der Landschaft noch lange in Erinnerung bleiben wird. Streckenmässig gäbe es da aber sicher noch Optimierungspotential.
 
 
Ach ja, für diejenigen welche sich fragen, warum ich plötzlich mit einem orangen Helm unterwegs bin. Mein leichter weisser S-Works fiel mir am Ankunftstag beim Auspacken herunter und schlug natürlich gerade so blöde auf, dass das Festzurr-Ding hinten abbrach. Zum Gück fand ich in Saanen einen Bikeshop der auch montags geöffnet hat und dieser hatte sogar einen passenden Helm vorrätig, aber eben leider nur in orange. So bin ich halt jetzt bis auf weiteres mit einem orangen Scott Mythic unterwegs. Weiter mit dem Col de Jable und einer Variantenabfahrt an den Tagen drei und vier, geht es im nächsten Blogbeitrag.
 

Gesamtstrecke: 61.09 km
Maximale Höhe: 2068 m
Minimale Höhe: 999 m
Gesamtanstieg: 1963 m
Gesamtabstieg: -1962 m
Total time: 07:04:11

3 Comments

  1. blackCoffee sagt:

    Hoi Sven, danke für den Post.
    Die Bilder vom Trüttlisberg rufen alte Erinnerungen wach…;-)
    Den Lauenensee hab‘ ich auch schon lange auf der todo-Liste – jetzt hast Du mich mit den Bildern „gluschtig“ gemacht..;-)

  2. Ventoux sagt:

    Sehr schöne Bilder aus dem Saanenland. Tja für den Weg vom Rüwlispass an die Lenk hätten Dir Ändu oder ich einen wunderbaren Trail senden können 😉

    • Sven sagt:

      Tja, im Nachhinein ist man meist schlauer. Nächstes Mal melde ich mich gerne vorher bei euch Bärner Giele, wenn ich in der Gegend eine Tour plane 🙂

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