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Hoch über Solothurn

Zwiespältiger Jahresanfang
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Biketragesysteme (Teil 1)
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Ziemlich genau vor einem Jahr war ich das letzte Mal mit blackCoffee auf dem Bike von Olten nach Basel unterwegs. Umso mehr freute ich mich auf den heutigen gemeinsamen Ausflug zur südlichsten der Juraketten. Wir treffen uns in Solothurn am Bahnhof, wo wir uns nach dem obligaten Kaffee bei bestem Frühlingswetter aufs Bike schwingen. Über Lommiswil gewinnen wir an Höhe und tauchen schon bald in den Wald ein. Wir haben viel zu plaudern und die ersten 500 Höhenmeter vergehen wie im Fluge, bis wir dieses schöne Aussichtsplätzchen hoch über Solothurn erreichen. Hier machen wir eine erste Pause und geniessen den Blick auf die Aare, welche sich eingezwängt in ihr künstliches Bett unter uns durch die Ebene schlängelt.
 
 
Weiter geht es durch dieses Loch im Fels, welches uns von Fotos her bekannt vorkommt. Wir sind im Heimrevier eines anderen Bikebloggers unterwegs, der Spoony muss hier irgendwo zu Hause sein. Kurz darauf kommen wir aus dem Wald raus und blicken auf die Bergwirtschaft Schauenburg, über welcher unser heutiges Ziel die Hasenmatt thront. Solche Schauenburgen gibt es wohl überall, auch in meinem Wohnort gibt es eine Fluh und zwei Ruinen welche diesen Namen tragen.
 
 
Nach besagter Schauenburg wird es richtig steil. Anfangs können wir uns noch im Sattel halten, gehen aber bis zum Höhenweg hinauf schon bald zum Schieben über. Schliesslich stehen wir oben auf der südlichsten Jurakette, auf der einen Seite das Mittelland und auf der anderen Seite tut sich uns der Blick in den Jura auf. Der Weg zur Hasenmatt zweigt rechts ab und die Bikes wechseln für die letzten Höhenmeter noch kurz auf die Schultern.
 
 
Mit der Hasenmatt haben wir den höchsten Punkt des Kanton Solothurn erreicht und ich mein erstes Gipfelkreuz dieser Saison. Ein schönes Gefühl, wenn auch noch weit unter der Hochtourengrenze, wieder einmal einen richtigen Gipfel erklommen zu haben. Natürlich sind wir an so einem schönen Brückentag nicht allein hier oben, wir suchen uns ein freies Plätzchen und geniessen die Aussicht. Auch die beiden Jungs von Summitsofswitzerland werden im Zuge ihres Projektes der Hasenmatt schon bald einen Besuch abstatten.
 
 
An klaren Tagen sehe man von hier aus das ganze Alpenpanorama vom Mont Blanc bis zum Säntis. Heute herrscht leider nicht so gute Sicht und die verschneiten Spitzen ragen nur als Silhouetten aus dem Dunst empor. Der Blick hinunter aufs Mittelland ist trotzdem schön und ganz links sehen wir schon den Weissenstein, wo uns der weitere Weg noch hinführen wird.
 
 
Der nun folgende Trail von der Hasenmatt in Richtung Weissenstein ist super, anfangs noch recht steil und mit grösseren Steinen durchsetzt, wird er immer flüssiger fahrbar. So lieben wir sie die Juratrails, abwechslungsreich und naturbelassen, wir haben unseren Spass, auch wenn wir immer mal wieder anhalten müssen, um Wanderer vorbei zu lassen. Die Trailtoleranz funktionier auch hier gut und es fällt kein einzig böses Wort.
 
 
Vom Hinter-Weissenstein bis zum Oberbalmberg müssen wir dann mit einer breiten Wanderautobahn Vorlieb nehmen. Die Entschädigung erfolgt aber sogleich in Form der Abfahrt nach Welschenrohr, diese zaubert uns wieder ein Grinsen ins Gesicht. Ein superschöner Trail führt durch den Wald dem Schofbach entlang nach unten, eine kleine verwunschene Märchenwelt die wir hier durchfahren, ohne auf einen einzigen Menschen zu stossen.
 
 
Etwas oberhalb von Welschenrohr kommen wir wieder aus dem Wald hinaus und blicken auf die dort fast senkrecht abfallende zweite Jurakette. Dabei fällt uns ein grosses Loch im Fels auf und wir werweissen noch, was dies wohl sein könnte. Das Rätsels Lösung heisst Bärenloch, eine grosse natürliche Höhle mit zwei gewaltigen steinernen Bögen, welche an eine Kathedrale erinnern. Dieses Bärenloch wäre (mit dem Bike) auch mal einen Besuch wert, es gibt noch so vieles zu entdecken im Jura.
 
 
Da das Restaurant in Welschenrohr gerade Mittagspause hat, machen wir uns halt direkt an den zweiten Aufstieg des Tages. Über den Schattenberg geht es auf der wenig befahrenen Strasse hinauf zur Schmidematt. Dabei sticht uns das markante Rüttelhorn ins Auge, über welches eine Hochspannungsleitung führt. Wir steigen noch etwas weiter auf und könnten uns jetzt eigentlich direkt in die Abfahrt stürzen, wenn weiter hinten nicht noch ein Bergbeizli locken würde.
 
 
Im Hofbergli genehmigen wir uns etwas Kühles zu trinken und ein feines Zvieriplättli. Ein wunderschönes Plätzchen ist das hier oben und wir legen nochmals eine ausgiebige Pause ein, bevor die Drahtesel wieder gesatteln werden. Ursprünglich hätten wir die Abfahrt vom Hochchrüz aus starten wollen, der Weg unter dem Hofbergli sieht aber auch ganz verlockend aus, also probieren wir diesen einfach mal aus.
 
 
Ein wahrer Glücksgriff, der Trail ist ganz nach unserem Geschmack und führt uns durch den Wald und über Wiesen nach Günsberg hinunter. Zurück nach Solothurn lassen wir den Biketag dann auf dem Radweg gemütlich ausrollen. Eine schöne Tour war dies heute und wieder ein paar unbekannte Ecken mehr kennen gelernt. Es macht immer wieder Spass mit Dir unterwegs zu sein Ändu, da kommt auch der Teil neben den Trails nicht zu kurz und ich hoffe, dass es nicht wieder ein Jahr dauern wird, bis zu unserem nächsten gemeinsamen Ride.
 

Gesamtstrecke: 49.07 km
Maximale Höhe: 1419 m
Minimale Höhe: 421 m
Gesamtanstieg: 1609 m
Gesamtabstieg: -1608 m
Total time: 07:57:59

3 Comments

  1. Ventoux sagt:

    Einfach wunderschön um diese Jahreszeit über die Jurahöhen zu biken. In diesem Teil des Juras habe ich auch bereits einige Trails abgefahren, auch angeregt durch Spoony’s Berichte.

  2. blackCoffee sagt:

    Hi Sven, danke für den Bericht.
    Gut dass wir das schöne Wetter für diese Tour genutzt haben.

  3. Uphillmarc sagt:

    Hallo Sven
    Du hast recht, dort wo Ihr hochgefahren seit, sind wir runter gefahren. In Kombination gäbe dies ein wirklich abwechslungsreiche, tolle, grosse Tour. Die Möglichkeiten im Jura sind wirklich fast unbegrenzt!

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