Der Gipfel liegt auf der Gratlinie welche das Val d'Hérémence vom Val d'Hérens trennt und ich kann von hier aus in beide Täler hinunterblicken. Die grosse Runde durch beide Täler und über den Col de Riedmatten möchte ich gerne bei meinem nächsten Besuch hier unter die Räder nehmen. Leider ist der Himmel heute nicht ganz wolkenlos und ein Grossteil der Unterwalliser Bergwelt, welche man sonst von hier aus sehen kann, versteckt sich hinter den Wolkenfetzen.
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Abfahrt mit Blick auf den Lac de Dix.
Die Abfahrt bis zum Grat hinunter ist nicht wirklich anspruchsvoll und gestaltet sich spassig, stets dabei im Blick der Lac de Dix. Danach wird es im Steilstück mit den vielen engen Kehren etwas technischer, bevor ich es über die kleine Hochebene wieder rollen lassen kann. Beim Blick nach oben sehe ich viel Eis und schroffer Fels, von dieser Seite aus sieht es recht gefürchig aus und dort möchte ich morgen hin.
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Da komm ich her, Blick zurück zum Gipfel.
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Über die kleine Hochebene mit Blick zum morgigen Gipfel.
Weiter unten treffe ich auf ein paar Locals, die muskelbepackten Eringerkühe sind eine eindrucksvolle Erscheinung und der ganze Stolz der Walliser Bauern. Hier würde es den Besitzern nie in den Sinn kommen den Kälbern die Hörner zu entfernen. Gegenüber Menschen ganz friedlich, tragen die Tiere untereinander beim ersten Aufeinandertreffen brutal wirkende Rangkämpfe aus. In der Arena haben diese Kuhkämpfe im Wallis eine lange Tradition und sind zu einer regelrechten Touristenattraktion geworden.
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Muuh, stolze einheimische Eringerkühe.
Zurück bei der Bergstation des Sesselliftes schreit die Sonnenterasse förmlich nach einer Pause, da kann ich nicht wiederstehen. Ich bestelle ein kühles Panaché und mache es mir im Liegestuhl gemütlich. Rast mit Aussicht ist hier das Motto, besser als jedes Sonnenbad am Strand. Die Dent Blanche glitzert im Sonnenlicht und die Spitze des Matterhornes gückselt daneben auch hervor.
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Blick auf die Dent Blanche und das Matterhorn.
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Rast mit Aussicht, ein Panaché in der Sonne.
Nach dem zweiten Panaché sattle ich mein Alupferdchen wieder und mache mich an die Abfahrt. Der Trail ist top, mit viel Flow geht es über die Alpwiesen talwärts. Später tauche ich in den Wald ein und es kommen jede Menge Wurzeln und Steine dazu, so gefällt es mir. Hier bereitet ausnahmsweise einmal der untere Teil mehr Fahrspass als die Wege obenrum am Berg.
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Top Trail, die abwechslungsreiche Abfahrt nach Evolène.
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Top Trail, die abwechslungsreiche Abfahrt nach Evolène.
Direkt unterhalb Evolène komme ich aus dem Wald hinaus und es trennen mich nur noch ein paar Pedalumdrehungen von der Ferienwohnung. Auf dem Balkon setzt ich mich mit einem leckeren Sierrvoise in die Sonne und peile über den Flaschenhals nochmals den heutigen Gipfel an. Die heimischen Braumeister verstehen ihr Handwerk, das Bier mit der dezenten Zitrusnote mundet vorzüglich.
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Blick über das Sierrvoise zum heutigen Gipfel hinauf.
Nach dem Sonnenbaden auf dem Balkon schlendere ich noch etwas durch Evolène. Hier fühlt man sich in eine andere Zeit zurückversetzt, wie auf alten Postkarten. Der Ort wurde nicht umsonst schon mehrfach zum schönsten Dorf der französischsprachigen Schweiz gekürt. Bausünden wie andernorts sucht man hier vergebens und der Dorfkern besteht noch fast komplett aus den alten typischen Walliser Holzhäusern.
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Das schönsten Dorf der französischsprachigen Schweiz.
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Das schönsten Dorf der französischsprachigen Schweiz.
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Das schönsten Dorf der französischsprachigen Schweiz.
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Das schönsten Dorf der französischsprachigen Schweiz.
Schade dass dieses schöne alte Hotel geschlossen ist, sonst hätte ich mich gerne dort einquartiert. Aber auch eine Ferienwohnung hat durchaus ihre Vorzüge, man kann zum Beispiel gemütlich in den Trainerhosen zu Abend essen. Anstatt lange zu kochen gibt es heute Raclette bis ich fast platzte, so muss das sein im Wallis, hüeru güet. Ich hoffe nur dass der Käseklumpen bis morgen verdaut ist, sonst wird das ein schwerer Aufstieg. Prophylaktisch genehmige ich mir noch ein kleines Verdauungschnäpschen bevor es in die Heia geht.
6 Comments
Evolène steht auf meiner Liste für August, aber anders ;o)
Sehr schöner Beschrieb wieder mal. Und toll, dass jetzt in kurzen Abständen immer neue Tourenberichte kommen
Er muss ja langsam fertig werden,die neue Saison/TicinoDays steht/stehen schliesslich vor der Türe…..wobei die Cimetta grad wieder ziemlich Weiß gepudert ist…..es ist zum aufregen!
Gutes Bild auf die Westwand der Sternstunde! Sieht von oben ja auch schon recht garstig aus….da wäre ich wirklich zu gerne mit Dir hoch!!! Der Ersatzplan war aber auch nicht schlecht,odddrrr?
Top, war fast noch etwas spektakulärer unser Ersatzzahn, beim Bikeabseilen bekommt BBS eine ganz neue Bedeutung 😂
Passt schon, bis zu den Ticinodays sollte der Puderzucker wieder weg und alle 18er Erlebnisse verbloggt sein.
@Michi: Die Abfahrt von der Bergstation nach Evolène wäre sicher auch noch etwas für dich, vorausgesetzt du vertraust dem Transportsystem 😀
Die Abfahrt? Eine? Ich hab fünf auf dem Plan ;o)
Deine Berichte zeigen einmal mehr, dass das Wallis für wahre Bikenthusiasten locker mit den Destinationen weiter östlich mithalten kann. Da hast Du ja ziemlich Gas gegeben und viel Neues und Unbekanntes erforscht. Gefällt mir sehr, und es gibt noch viiiel mehr zu sehen… 😉 Ich freue mich darauf, bald wieder im Wallis rumzudüsen.
Oh ja und nicht nur mithalten, es hat sogar bei Touren wie wir sie lieben oft die Nase vorn. Freue mich ebenfalls schon auf neue (gemeinsame) Entdeckungen in diesem Sommer 😉