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Augstmatthorn

Ringelspitzhütte und Lavoitobel
23. Juli 2016
Plaine-Morte Snowtrails
7. August 2016
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7. August 2016
 
Nach der Tour zur Ringelspitzhütte im Bündnerland, zog es mich am Folgetag erneut ins Berner Oberland, diesmal zum Augstmatthorn. In Interlaken gestartet, ging es auf der Strasse im Schatten der Harder-Kulm bis nach Habkern. Bei konstant angenehmer Steigung, folgte ich von dort aus weiter dem Strässchen zur Alp Lombach. Ab Habkern war aber fertig mit Schatten und das Wasser welches ich via Camelbak zuführte, tropfte umgehend wieder in Form von Salzlösung auf das Oberrohr. Auch hier waren die Bergbauern überall am Heuen und ich zog den feinen Duft bei jedem Atemzug in mich auf.
 
 
Beim Bergrestaurant auf der Lombachalp verliess ich dann das Strässchen und bog nach rechts ab auf den ersten Trail, welcher mich einem Bikeverbot willkommen hiess. Dies steht aus gutem Grund dort, weil der weitere Weg durch eine Moorlandschaft führt. Fahrbar wäre der Weg aber eh nicht gewesen und so wanderte ich halt schiebend durch diese schöne Landschaft. Zwischenzeitlich wechselte das Bike auch mal kurz auf die Schultern, bevor es schiebend durch die Westflanke des Augstmatthorns zum Bergrücken rauf ging.
 
 
Zuerst hatte ich ja noch mit dem Gedanken gespielt, ganz rauf auf das Augstmatthorn zu gehen und dann über den Suggiture zum besagten Bergrücken runter zu fahren. Zum Glück habe ich es aber sein lassen, denn vom Bergrücken aus sah man, dass da nichts fahrbar gewesen wäre. Steinböcke sah ich darum leider auch keine, die sollen ja dort oben öfters anzutreffen sein.
 
 
Dieser Bergrücken ist mal wieder so ein Ort, wo einem einfach der Kinnladen unten bleibt, sobald man ihn überschreitet. Urplötzlich tut sich einem der Blick auf den ganzen Brienzersee und das dahinterliegende Bergmassiv mit Eiger, Mönch und Jungfrau auf. Fast schon unwirklich, in welch kitschigem Türkisblau der See erstrahlt. Logisch, dass ein solch schöner Ort auch von Wanderern stark frequentiert ist und da musste ja auch fast die Frage kommen, was ich denn da oben mit dem Bike wolle. Herunterfahren natürlich und dies auf der interessanten steilen Seite.
 
 
Nach einer ausgiebigen Pause, machte ich mich dann an die Abfahrt. Zuerst führt der Weg noch etwas weiter über den Grat, bevor es links runter in die Tiefe geht. Der anspruchsvolle Trail führt in engen Kehren den steinigen Steilhang hinunter und war stellenweise recht tricky zu fahren, bei einigen Spitzkehren stieg ich aus Vernunftgründen lieber ab. Gepaart mit der einmaligen Aussicht, war diese Abfahrt der ultimative Burner, so etwas lässt das Bikerherz in Höchstfrequenz schlagen.
 
 
Nach dem Erreichen der ersten Bäume wurde dann der Trail zunehmend flüssiger und nach dem Passieren einer kleinen Jagdhütte, tauchte ich schon bald in den Wald ein und das Tempo steigerte sich nochmals etwas. Ich flog förmlich durch die unzähligen Serpentinen nach unten und brachte dabei erstmals die Bremsen meines 301 an den Anschlag. Fading war die Folge und ich musste mehrere kurze Zwangspause einlegen, jetzt muss ich glaub doch noch auf Sinterbeläge umsteigen.
 
 
Bei Niederried war dann nach gut 1200 Höhenmeter fertig mit diesem genialen Downhill und ich fuhr auf dem offiziellen Veloweg zurück bis nach Interlaken. So viele Höhemeter habe ich glaub noch selten auf so wenig Distanz in so kurzer Zeit vernichtet. Diese Tour kriegt von mir 5 Sterne plus für Panorama und Abfahrt, kann ich nur weiter empfehlen.
 

Gesamtstrecke: 27.69 km
Maximale Höhe: 1866 m
Minimale Höhe: 564 m
Gesamtanstieg: 1470 m
Gesamtabstieg: -1470 m
Total time: 04:49:11

10 Comments

  1. Ventoux sagt:

    Schade bist Du nicht ganz aufs Augstmatthorn gestiegen, sei es auch ohne Bike. Du hättest auf jeden Fall Steinböcke angetroffen. Als ich da mal raufging mit dem Bike lagen sie genau auf dem Trail und dachten nicht daran, sich zu bewegen. Recht so. Ich musste um sie rum.

  2. blackCoffee sagt:

    Sieht super aus – muss ich auf meine Wunschliste nehmen – danke für den Bericht!

  3. ROTSCHER sagt:

    Auch meine Wunschliste ist um eine Tour grösser 😆 Danke!

  4. Spoony sagt:

    Besten Dank für den tollen Bericht. Bisher habe ich es auf den Grat bis Schönbüel geschafft und zudem habe ich doch etwas Respekt vor der Abfahrt nach Niederried. Aber irgendwann muss ich mir die Tour antun!

  5. Baldi sagt:

    Die Tour ist wirklich schön und die Aussicht atemberaubend, wenn denn nicht eine dicke Nebelwand die Sicht verhindert. Kommt leider noch häufig vor dort. Der Trail runter ist wirklich ganz lustig aber für mich im unteren Teil zu wenig spassig. Hat zwar viele Serpentinen, aber technisch zu einfach. Dazu kommt, dass man nur kurz auf dem Grat fährt und nach 400m geht es bereits runter.

    Ist schon mal jemand mit dem Bike weiter am Grat Richtung Harder Kulm. Ist der Grat gut fahrbar? Da hat es doch auch noch einige Trails auf der Karte runter zum Brinzersee. Spätestens beim Harder Kulm sollte es doch auch noch spannendere Trails runter haben.

    • Sven sagt:

      Hallo Baldi, dann hatte ich ja Glück mit dem Wetter 🙂
      Kein Ahnung wie weit der Grat noch fahrbar ist, bis nach Schönbüel laut Spoony sicher. Weiter müsste man halt mal schauen, sieht auf der Karte auf jeden Fall „interessant“ aus …

    • blackCoffee sagt:

      Ja, dort gibt es einiges zu entdecken. Tom Ablanalp berichtet regelmässig aus der Gegend: http://tomsbikeworld.blogspot.ch/

    • Peter Allenbach sagt:

      Hallo Sven, diese Tour habe ich auch schon gemacht, hammermässig. Und wenn wir gerade beim Brienzergrat sind. Da gibt es noch eine weitere coole Tour. Habe ich im Eriz zufällig von zwei Bikern aufgeschnappt. Es ist die Algäulücke: Bin von Escholzmatt los nach Chemeribodenbad, dann eben Algäulücke – Oberried oder Niderried ✅👍🏻😄

  6. blackCoffee sagt:

    Wo genau erstreckt sich ein Bikeverbot? Ich war heute dort, habe keine Tafel gesehen und wurde vom Wildhüter einkassiert ;-(

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