
Lema und Tamaro im Doppelpack
24. Juni 2015
Rheinschlucht & Glaspass
11. Juli 2015Ferien und beste Wetteraussichten, endlich mal wieder ins Bündnerland. Letzte Woche verbrachte ich vier schöne Biketage in Laax-Murschetg, wie schon vor drei Jahren im Rockresort. Auch wenn das Bähnlibiken dort im Mittelpunkt steht, hat es fernab der ausgebaute Strecken sehr schöne Touren und ich schätze die Annehmlichkeiten des Signinahotel. Mit der Dine-Around Halbpension speist man abends im Camino und Nooba hervorragend und was gibt es schöneres, als nach einem anstrengenden Biketag auf der Sprudelliege im Wellnessbereich zu entspannen. Am ersten Tag machte ich mich auf zur Alp Mora. Leider war der Himmel entgegen der Voraussagen etwas bewölkt, was aber in Angesicht der Temperaturen beim Aufstieg nicht mal so unangenehm war. Dieser verlief von Trin aus schön gleichmässig auf Asphalt und später dann auf befestigten Alpstrassen, bis rauf zur Tegia Culm auf 2249müM.
- Blick von der Tegia Culm in Richtung Tschep Sura.
- Auffstieg zur Tegia Culm auf 2249müM, mit dem Morchopf im Hintergrund.
- Blick von der Tegia Culm in Richtung Alp Muletg.
Nach der Mittagspause ging es auf der Aufstiegsroute wieder 200 Höhenmeter talwärts, bevor der Track zur Alp Muletg abzweigte. Von dort führte der Weg steil im Zickzack auf den nächsten etwa 100m höheren Bergkamm, schieben war angesagt. Jetzt begann das Sahnestück der Tour, der Höhenweg zur Alp Lavadignas. Ringsherum steile Wände, schlängelt sich der Trail durch die Felslandschaft, genau mein Ding. Nach ein paar Spitzkehren stand ich dann vor der eindrücklichen Schlüsselstelle, dem in den Fels gehauenen Wegstück. Hier steigt man besser ab und schiebt, da ein Sturz fatale Folgen hätte. Auch die folgenden 100 Höhemeter aufwärts mussten teilweise schiebend zurückgelegt werden, was aber nicht weiter schlimm war, da ich so die schöne Landschaft besser geniessen konnte.
- Trail im Val Lavadignas zur Alp Lavadignas runter.
- Trail im Val Lavadignas zur Alp Lavadignas runter.
- Trail im Val Lavadignas zur Alp Lavadignas runter.
Auf dem Trail runter zur Alp Lavadignas wurde die Fahrt dann plötzlich durch einen Sitzstreik gestoppt, ein paar Kollegen aus dem schottischen Hochland blockierten den Trail. Den helvetischen Biker konnte dies aber nicht stoppen und weiter ging es zur besagten Alp, wo die Streikenden zu Hause sind. Der Weg weiter runter nach Bargis wurde dann schon bald breit, schnell und ruppig und ich fragte mich, ob dies jetzt schon alles gewesen sein soll. Nein sollte es nicht.
- Schottische Hochlandrinder vor der Alp Lavadignas.
- Blick von der Alp Lavadignas ins Hochtal Bargis runter.
- Singletrail von Bargis nach Fidaz/Flims runter.
Von Bargis könnte man auf der Strasse zurück nach Flims, oder die interessanter Variante, durch den Wald runter nach Trin. Da hätte ich aber anschliessend wieder 200 Höhemeter aufwärts auf der Strasse zurücklegen müssen, worauf ich auch keine Lust hatte. Also versuchte ich eine dritte Variante, den Wanderweg nach Flims runter. Kurz nach dem Berghaus Bargis rechts in den Wald rein und man ist auf einem wahren Bijou von einem Singletrail. Fast gänzlich fahrbar, führt er über unterschiedlichste Untergründe durch Wald, über Fels und Wiesen. Ein genialer Abschluss für die erste Tour meines Bikeurlaubes.
An Tag zwei ging es los Richtung Crap Sogn Gion. Zuerst gemütlich durch den Wald nach Falera und von dort aus dann wiederum in angenehmer Steigung nach oben. Alles schön und gut, bis auf etwa 1900müM die steilen Schotterrampen beginnen, hier wird die ganze Hässlichkeit des Wintertourismus im Sommer so richtig sichtbar. Die Sonne brannte vom wolkenlosen Himmel und die letzten 600 Höhenmeter bis zur Station Maseng hängten mächtig an, die steilsten Stücke habe ich darum geschoben. Oben angekommen genoss ich erstmal das herrliche Panorama ringsherum, bevor es auf einem Singeltrail endlich weg vom von den Bergbahnen ging. In Gedanke schon beim kleinen Seechen unterhalb des Crap Maseng, ging es schiebend nochmals etwas aufwärts, bevor es dort etwas zu futtern gab.
- Am Wegrand oberhalb des Crap Sogn Gion.
- Am Wegrand etwas unterhalb der Station Maseng.
- Trail von der Station Maseng Richtung Crap Maseng.
- Bergseechen unterhalb des Crap Maseng.
Schon von da aus sah ich, dass auf dieser Höhe doch noch mehr Schnee als erwartet lag und der Trail schon nach ein paar Metern über ein Schneefeld führte. Dies sollte aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf das folgende sein. Der an sich schön zu fahrende Trail durch die Alpenarena wurde leider noch oft durch Schneefelder unterbrochen, welche zu Fuss überquert werden mussten. Es hatte aber auch immer wieder längere Abschnitte die gefahren werden konnten und das heraufspritzende Schmelzwasser hatte einen angenehm kühlenden Effekt. Begleitet von einem Murmeltierpfeiftkonzert bahnte ich mir so den Weg über Fuorcla da Sagogn und Camona Vorab durch die Alpenarena in Richtung Nagens.
- Das erste von vielen Schneefeldern, welche es zu überqueren galt.
- Ein Stück schneefreier Weg unterhalb des Crap Maseng.
Nachdem ich die letzten 100 Höhemeter auf der staubigen Strasse bis Camona da Nagens vernichtet hatte, galt es diese beim Uphill bis zur Station Grauberg wieder zu erarbeiten. Sobald man den Bergkamm bei der Station erreicht hat, eröffnet sich einem der Blick in die wunderschöne Segnesebene und die eindrücklichen die Ebene säumenden Gipfel. Jetzt begann der landschaftlich eindrücklichste Teil der Tour. Zuerst auf einem schmalen Trail runter in die Ebene und dann auf dem Wanderweg diese umrundend.
Fast wir ein kleines Kind kam ich aus dem Staunen nicht mehr heraus, ringsherum einfach nur vom schönsten was die Natur zu bieten hat. Die Ebene ist von unzähligen Bächchen und Rinnsalen durchzogen, welche durch Wasserfälle am Rand gespeist werden und über allem thronen die markanten Berggipfel, aus welchen die Tschingelhörner am meisten hervorstechen. Hier kann man gut sehen, wie sich vor Urzeit die verschiedenen Gesteinsschichten übereinander geschoben haben.
- Fahrt durch die Segnesebene mit den Tschingelhörnern im Hintergrund.
- Blick von hinten durch die Segnesebene in Richtung Station Grauberg.
- Wasserfall vom Crap Grisch in die Segnesebene runter.
- Wasserfall vom Crap la Tgina in die Segnesebene runter.
Der Wasserfall auf der anderen Seite der Ebene kam mir wie gerufen um meinen Camelbak aufzufüllen, eine erfrischende Gischtduscht inklusive. Viel zu schnell war dieser traumhafte Abschnitt dann schon wieder zu Ende ich blickte von der Segneshütte noch ein letztes Mal zurück in die Ebene, bevor es auf der staubigen Strasse runter zum Anfang des Runcatrails ging. Diesen hatte ich um diese Uhrzeit ganz für mich alleine und ich konnte ihn so ganz in Ruhe in meinem Tempo fahren.
- Blick von vorne durch die Segnesebene in Richtung Tschingelhörner und Ofen.
Im Hotel wartete dann schon der Poolbereich auf mich und im Nooba gab es leckere Sate-Spiesschen und knusprig gebratene Ente. Letztens schrieb doch mal jemand was von "innerer Wöhli", das trifft es ziemlich genau. Weiter mit Rheinschlucht & Glaspass an den Tagen drei und vier, geht es im nächsten Blogbeitrag.
2 Comments
*NEID* 🙁 😉
Deine Bilder beweisen einmal mehr, dass wir eines der schönsten Hobbys, Freizeitbeschäftigung, Sucht oder wie man es nennen will, ausüben. Einfach nur geil, geil, geil…. 8)