
Back to the Roots
8. November 2016
Davos Days: Chörbschhorn
14. Dezember 2016Rückblende, nach "The White Side of Plaine-More" hiess die nächste Haltestelle auf der intergalaktischen Reise Planet-Ducan. Ich hatte schon mehrere Reiseberichte darüber gelesen und sie versprachen nicht zu viel, einmal mehr eine Hammertour in einer aussergewöhnlichen Umgebung. Ich startete in Filisur gemütlich der Albula entlang, bevor die Steigung nach Bergün rauf die Beinmuskulatur zum ersten Mal forderte.
- Schönes typisches Engadinerhaus in Bergün.
- Schönes typisches Engadinerhaus in Stugl.
Bergün, wie auch das später folgende Stugl, sind zwei malerische Bündner Orte, die ihren typischen Charme behalte haben. Schön auch mal so was zu sehen, im Gegensatz zum nicht gerade schönen Davos. Bis zu diesem Zeitpunkt noch easy fahrbar, wurde es nach dem Weiler Runsolas so richtig steil. Dem Fluss Ava da Stugl entlang ging es das gleichnamige Tal hoch und ich schob die steilsten Stücke, da ich wusste dass noch ein paar Höhemeter folgen werden.
- Unterwegs im Val da Stugl, kurz hinter der Alp da Stugl.
- Unterwegs im Val da Stugl in Richtung Ducanfurgga.
- Blick zurück durchs Val da Stugl.
Bei der Alp da Stugl wurde es dann wieder flacher, der Trail schmaler und es tat sich einem langsam der Blick auf das Ducangebirge mit seinen Geröllhalden auf. Traumhaft schön dieses abgeschiedene Hochtal und je weiter ich rauf kam, desto besser wurde es. Auf etwa 2300müM war dann endgültig Schluss mit fahren und das Bike wechselte auf die Schultern.
Da traf ich dann auch auf die ersten Menschen in diesem Tal, zwei österreichische Biker, welche die Tour in der entgegengesetzten Richtung fuhren. Beim Plaudern entdeckten wir ein Edelweiss, mein erstes in natura und nicht das letzte an diesem Tag.
- Steiler Aufstieg zur Mäschenfurgga.
- Mein erstes Edelweiss.
- Blühende Farbkleckser vor dem Chrachenhorn.
Überhaupt wirkten die paar wenigen farbenfrohen Pflänzchen dort oben extrem und stachen hervor, inmitten der ganzen Steine und Felsen. Mit der Mäschenfurgga hatte ich den höchsten Punkt der Tour erreicht und konnte wieder ein kurzes Stückchen fahren, bevor es zu der in einer Senke liegenden Ducanfurgga runter ging.
Dort angekommen war ich überwältigt von der Felslandschaft um mich rum. Wirklich wie auf einem anderen Planeten, die Ducanfurgga könnte glatt als Star-Wars Drehort durchgehen. Sehr eindrücklich was Gletscher, Wind, Wetter und Erosionen da geschaffen haben.
- Blick hinunter zur Ducanfurgga.
- Etwas oberhalb der Ducanfurgga mit Blick Richtung Ducantal.
- Auf der Ducanfurgga auf 2666müM.
- Blick von der Ducanfurgga zum Chrachenhorn rauf.
Ich hatte diesen wunderbaren Ort ganz für mich allein, dies war mal wieder eines dieser unbezahlbaren Erlebnisse, welche man nur schwer in Worte fassen kann. Beim Anblick der Höhenangabe auf dem Wegweiser musste ich schmunzeln, die 2666 müM können kein Zufall sein.
Die nun folgende Abfahrt durch das Ducantal setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf. Quasi durchgehend fahrbar, war die grösste Kunst dabei, den Blick bei der eindrücklichen Bergkulisse auf den Weg gerichtet zu lassen.
- Start der Abfahrt mit Blick zurück zur Ducanfurgga.
- Abfahrt durch das Ducantal.
- Abfahrt durch das Ducantal.
- Abfahrt durch das Ducantal.
Im oberen Teil nur von Steinen und Geröll umgeben, wurde der Trail schon bald flüssiger fahrbar und neben dem Weg kam langsam wieder etwas Farbe ins Spiel. Dort wo der Weg von der Fanezfurgga einmündet, traf ich auf ein Liteville-Pärchen, welches von der Fanezfurgga oben kam. Ich liess sie vorbei ziehen und genoss weiter den Spitzentrail durch das fremdartig wirkende Ducantal.
- Unterhalb der Fanezfurgga mit Blick zur Ducanfurgga rauf.
- Skurrile Steinlandschaft auf der Abfahrt durch das Ducantal.
So etwas Herrliches kann kein Trailbauer anlegen, die Bremsen quietschen, die Murmeltiere pfiffen zurück und ich schwelgte in Glücksgefühlen. Schlussendlich landete ich am Ende des Tales unten beim Ducanbach, welchen ich auf der Brücke überquerte, um anschliessend das letzte Stück ins Sertigtal runter zu fahren.
- Fast am Ende des Ducantales unten beim Ducanbach.
Dort blickte ich nochmals zurück zum Ausgang dieses einzigartigen Tales, tausende von Eindrücken im Kopf. Um diese sich etwas setzten zu lassen, kam das folgende Stück auf der Strasse gerade recht, bevor nochmals ein letzter Trail als Abschluss folgte. Ich fuhr auf dem offiziellen Bikeweg 647 durch das schöne Sertigtal bis nach Davos Clavadel, von wo aus es zurück ins Hotel ging.
- Blick vom Sertigtal zurück zum Ausgang des Ducantales.
Diese Tour ist wohl etwas vom besten was man in der Umgebung von Davos fahren kann. Aufwärts steht zwar viel Schieben und Tragen an, je nach Kondition und Übersetzung, aber in dieser Umgebung fällt das nicht schwer und die Abfahrt entschädigt für alles. Und ich düse, düse, düse im Sauseschritt, zum nächsten Himmelsritt ...
5 Comments
Sieht super aus, diese Tour – muss ich mir unbedingt merken..;-)
Jedes Wort Deines Berichtes kann ich nur unterschreiben. Eine absolute Toptour mit Suchtpotenzial. Jetzt noch den Abschnitt Sertig-Äbirügg-Monstein-Jenisberg zum Landwasserviadukt, wie ich es damals nach der Ducanfurgga gemacht habe. Ein Muss für jeden Biker… 🙂
Hab grad gesehen, dass Du die Zügenschlucht ja bereits gemacht hast…
Ja, die Zügenschlucht bin ich letztes Jahr schon gefahren. Ich habe im Ride die „komplette“ Runde gesehen, ist aber mit 65km und einiges über 2000hm nicht ganz ohne und so konnte ich nach dem schönen 647er durchs Sertigtal direkt in den Wellnessbereich einbiegen.
Ganz cooool. Tolle Bilder von dieser Hammertour. Ich habe auch die ganze Runde gefahren, mit Aufstieg zum Rinerhorn und weiter über die Hauderalp … Das gibt eine Monsterrunde 8) Ich freue mich schon auf den nächsten Ducanride :-*