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Puntraschigna

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Pontresina, oder eben Puntraschigna wie der schöne Ort auf Rätoromanisch heisst, ist alljährlich ein Fixpunkt in meinem Bikekalender. Dieses Jahr habe ich ganze 5 Wochen Sommerferien und nach anfänglich schlechtem Wetter, schlägt die nächste Hitzewelle zu. Also möglichst weit nach oben in die Höhe, wo die Temperaturen angenehm sind. Bei meinem letzten Besuch hatte mir Ralph der Hoteldirektor seinen Lieblingsort verraten und dort möchte ich heute am ersten Tag hin. Der Aufstieg beginnt gemütlich auf einem Forststrässchen, welches später in einen Wanderweg übergeht. Am höchsten Punkt verlasse ich den markierten Pfad und steige auf einem alten nicht mehr unterhaltenen Wanderweg weiter auf, welcher mich zu meinem Rastplatz hoch über dem Val Roseg führt. Bei einem feinen Stück Bündner-Nusstorte geniesse ich die Aussicht, so dürfen die Ferien ruhig weitergehen.

 

 

Während die Leute zu Hause bei 37° unter der Hitze ächzen, geniesse ich hier in der Höhe ausgiebig die Sonne, bevor ich mich an die Abfahrt mache. Auch wenn der Wanderweg nicht mehr offiziell unterhalten wird, ist er immer noch in einem erstaunlich guten Zustand und über weite Strecken fahrbar. Auf dem Piz Languard gegenüber war ich auch schon und der Blick reicht weit das Val Bernina hinauf, während ich zwischen den Steinen hindurchzirkle.

 

 

Zurück bei der Verzweigung fängt der Spass so richtig an und ich tauche schon bald in den Nadelwald ein, auf einem Trail wie aus dem Bilderbuch. Leider ist es teilweise noch etwas feucht von dem gestrigen Regenschauer und ich steige darum bei der langen Steintreppe lieber ab. Nach dieser gemütlichen Einstiegstour bin ich früh zurück in Puntraschigna, wo ich es mir auf dem Balkon im Liegestuhl mit einem Tschliner-Weizen gemütlich mache.

Die nächsten drei Tage wird das Bike ausgiebig durch die Gegend getragen, aber dazu mehr in den nächsten Blogbeiträgen. Somit müsste ich jetzt eigentlich schon wieder die Heimreise antreten, aber dazu habe ich keine Lust, es ist immer noch viel zu heiss daheim und ich verlängere darum kurzerhand meinen Aufenthalt um zwei Tage. So ergibt sich dann auch noch eine gemeinsame Tour mit Simone und Andy, welche ich schon länger von MTB-News her kenne und welche zufälligerweise auch gerade in Pontresina verweilen. Als Ziel haben wir uns den Engadiner Mittagskogel ausgesucht, schwenken dann aber aus Zeitgründen zur Spitze des roten Wassers um, welche auch eine wunderbare Aussicht über die ganze Seenplatte bietet.

 

 

Neben dem Biken teilen wir drei auch die gemeinsame Vorliebe zur harten Stromgitarrenmusik und da ist es fast schon selbstverständlich, dass wir als Metalheads auch alle auf Bikes aus Metall unterwegs sind. Somit kann ich mir den etwaigen Liteville Nachfolger schon mal aus der Nähe ansehen und was ich sehe gefällt mir. Gefallen finden wir auch an der Abfahrt, die ist einfach immer wieder super, wenn auch nicht ganz durchgehend fahrbar.

 

 

Nach einem kleinen Wanderintermezzo auf dem Höhenweg gönnen wir uns als Abschluss noch die Abfahrt von Muottas da Schlarigna, etwas vom besten was es hier rund um Pontresina gibt. Es hat mich gefreut euch beide endlich mal persönlich kennen zu lernen, vielleicht ergibt sich irgendwo ja wiedermal eine gemeinsame Tour.

Am letzten Tag erfülle ich mir den langgehegten Wunsch des Fliegens. Davide war früher im Hotel der Restaurantleiter und hatte mich allabendlich kulinarisch verwöhnt, bevor er sich vor zwei Jahren mit Paragliding-Engadin selbstständig machte. Schon lange möchte ich gerne einmal mit ihm fliegen gehen, heute klappt es endlich. Wir haben Glück, die Windverhältnisse sind optimal und wir können auf 3303müM von ganz oben starten. Auf dem Gletscher hinter der Bergstation Corvatsch breitet Davide den Schirm aus und dann geht es auch schon los.

 

 

Der Flug übertrifft alle Erwartungen, es ist unbeschreiblich, ich kann die Faszination des Gleitschirmfliegens langsam nachvollziehen. Gestartet auf dem weissen Eis, gleiten wir lautlos über die wunderbare Gebirgslandschaft des Oberengadins. Ich kann all die Trails welche ich schon gefahren bin nochmals von oben betrachten, bis wir schlussendlich über die tiefblauen Seen schweben. Da ich die Cross-Country Variant gebucht habe, beginnt Davide sich nun nochmals in der Thermik hochzuschrauben. Dies ist leider zu viel für meinen Magen und ich verteile das Frühstück in der Luft. Etwas bleich im Gesicht landen wir nach 45 Minuten beim Schloss Crap da Sass und ich bin froh wieder festen Boden unter den Füssen zu haben.

Besser hätte der Abschluss dieser Woche in Puntraschigna nicht sein können, vielen Dank an Davide für dieses unvergessliche Erlebnis. Auch auf die Gefahr hin mich zu wiederholen, es ist einfach paradiesisch hier und ich komme nächstes Jahr bestimmt wieder. Ich möchte auch unbedingt nochmals in die Luft, dann aber mit leerem Magen, so dass ich den Flug in seiner ganzen Länge voll geniessen kann.

 

2 Comments

  1. Andy sagt:

    Servus Sven,

    es war uns eine Ehre, endlich mal mit dir gemeinsam eine wundervolle Tour zu machen und freut uns sehr, dass wir hier erwähnt sind. Vielen Dank dafür und hoffentlich ergibt sich irgendwann mal wieder die Gelegenheit, egal ob in Pontresina oder wo anders.
    Auch diesen Bericht werden wir immer wieder gerne lesen und denken mit Freude zurück 🙂

    Liebe Grüße
    Simone und Andy

    • Sven sagt:

      Servus zusammen, die Freude war ganz auf meiner Seite 😊

      Ich finde es immer wieder cool, wenn man sich nach so langer virtueller Bekanntschaft endlich mal im realen Leben trifft und wo könnte so ein Treffen schöner sein, als beim Biken im Paradies 😎

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