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Cabane de la Tsa

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Eigentlich hätte ich am letzten Tag gerne dem Sternenberg wieder einmal einen Besuch abgestattet, aber nach der gestrigen Tortour verschiebe ich dies lieber auf ein andermal und nehme mit der gegenüberliegenden Hütte vorlieb. Das Auto bleibt auch heute auf dem Hotelparkplatz und ich nutze den Weg hinauf ins Val d'Arolla um mich etwas aufzuwärmen, bevor das Bike einmal mehr am HookaBike platznehmen wird. Dabei kann ich auf der anderen Talseite nochmals die ganze Tour von gestern aus der Ferne betrachten, bevor ich hinter den Lawinengalerien verschwinde, welche Arolla ab den 70er Jahren auch im Winter mit dem Auto erreichbar machten.

 

 

Beim Weiler Pramoûss überquere ich die Borgne d’Arolla und stärke mich nochmals mit einem Riegel, bevor die Bikewanderung beginnt. Die Ovo Crisp Müesli Snack haben sich übrigens innert kürzester Zeit zum meinem Lieblingsriegel gemausert, damit geht es zwar nicht besser, aber länger. Der Aufstieg beginnt auf einem ultrasteilen Pfad im Wald, der aber schon bald etwas lieblicher wird und sich idyllisch durch den immer lichter werdenden Nadelwald schlängelt.

 
 

Ich gewinne rasch an Höhe, lasse den Wald bei der Baumgrenze hinter mir und geniesse den Blick über das Val d'Arolla. Nun wird es wieder etwas steiler, eine Kehre folgt auf die nächste, ich habe schon lange aufgehört zu zählen und stelle mir vor, wie cool es wohl wäre, hier hinunterzufahren. Dabei kommt mir eine Gruppe Wanderer entgegen, welche auf der Hütte übernachtet hat und ganz erstaunt ist, dass sie hier auf einen Biker treffen. Schon bald drauf kommt die Cabane de La Tsa in Sicht, von welcher mich jetzt nur noch ein Blocksteinfeld trennt.

 

 

Die Hütte ist wunderschön auf einer Geländeterrasse mit Blick auf den Pigne d'Arolla und die Aiguilles Rouges gelegen. Das Rivella ist herrlich kühl, die Rösti megalecker und aus den gemütlichen Liegestühlen möchte man am liebsten gar nicht mehr aufstehen. Auf der hölzernen Helikopterplattform posiert ein Influencer-Pärchen vor den roten Nadeln, während ich auf der gegenüberliegenden Talseite die Tour zum Sternenberg in ihrer ganzen Länge nochmals nachverfolgen kann.

 
 

Irgendwann schaffe ich es dann doch noch mich aus dem Liegestuhl loszureissen und verabschiede mich von dem netten Pärchen aus den USA, welches schon ganz gespannt darauf wartet mich bei der Abfahrt zu beobachten. Da darf ich mir jetzt keine Blösse geben in dem grossen Garten aus Stein. Vor dem vereisten Tannenzapfen schwebe ich im siebten Himmel, der Weg scheint wie gemacht für uns Biker, welche die engen technischen Pfade den gebauten Murmelbahnen vorziehen.

 

 

Der spitze schlanke Obelisk im Hintergrund heisst Aiguille de la Tsa und ist Namensgeber der Hütte. Tsa stammt ebenfalls aus dem Unterwalliser Patois und bezeichnet die höchsten Weiden, auf denen sich das Vieh im August befindet. An eine Viehweide erinnert mich dann auch die zweite Hälfte der Abfahrt. Der Weg verläuft oft in einer Furch, ist zertrampelt und immer wieder mit grossen Steinen durchsetzt, da kommt nicht wirklich viel Fahrfreude auf.

 

 

Unten beim Fluss die nächste Überraschung, die Brücke auf meinem alten Kartenmaterial existiert nicht mehr und ich muss flussaufwärts nach einem anderen Übergang suchen. Bei nächsten Mal würde ich die Tour wohl in der Gegenrichtung fahren. Zwar verpasst man dann den genialen Rockgarden unterhalb der Hütte, aber dafür ist bis auf das Blocksteinfeld alles fahrbar. Hier ging die Rechnung einmal nicht ganz auf, dass der Aufstieg auf der steileren Seite und die Abfahrt auf der flacheren Seite die bessere Wahl ist.

 

 

Talauswärts geht es nun rasch, ein letzter Blick zurück hinauf zur Cabane de la Tsa und zur Dent de Perroc, ein paar Trails und etwas Asphalt, eine Hängebrücke, ein steiler Maultierpfad und schon bin ich zurück in Les Haudères wo der wohltemperierte Jacuzzi auf mich wartet. Die Tage hier im Val d’Hérens waren wieder einmal super, es war von allem etwas dabei und ich komme bestimmt wieder, denn ich habe da noch so einige Projekte und der Sternenberg will ja auch mal wieder besucht werden, au revoir et à bientôt.

 

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