Augstmatthorn
27. Juli 2016Grosser Aletschgletscher
21. August 2016Ventoux hatte zur Plaine-Morte Tour eingeladen und daraus wurde ein regelrechtes Bikeblogger-Treffen, neben meiner Wenigkeit waren noch blackCoffee, Rotscher und Felix dabei. Diese kamen von Sierre mit der Funicular nach Montana rauf, wo wir für meine Verhältnisse früh um 8:30 starteten. Es ging von Anfang an nur aufwärts und als es auf der Schotterpiste so richtig steil wurde, kam ich das erste Mal an die (resp. meine) Grenzen mit 1x11.
Nach einer guten Stunde hatten wir dann die Seilbahnstation Violettes erreicht und ich war endgültig wach. Da in der weiteren Aufstiegsroute noch viel Schnee lag, nahmen wir dort die bereitstehende Bahn und liessen uns die restlichen 750 Höhenmeter gemütlich rauf chauffieren. Oben auf fast 3000müM wehte ein kaltes Lüftchen und wir genehmigten uns nur schnell einen heissen (Nes)Cafe, bevor wir uns auf den kurzen Weg rauf zur Raumstation machten.
Von dort oben ist der Blick auf den Plaine-Morte Gletscher und die umliegenden Alpengipfel fantastisch, man sieht fast unendlich weit und überall noch grosse Schneefelder, die dem ganzen einen marmorierten Touch geben, traumhaft schön. Diese Schneefelder bedeckten aber auch noch einen Grossteil unseres weiteren Weges zur Wisshorelücke.
Der erste Teil in die Senke runter war auf dem Schotter noch fahrbar und auch das folgende Schneefeld hielt uns kaum auf. Da standen wir dann und schauten etwas fragend zur 100m höheren Wisshorelücke rauf, welches wohl der beste Weg durch den vielen Schnee ist. Am besten einfach den Trampelspuren folgen, also das Bike auf den Rücken und los.
Das raufstapfen durch den Schnee war recht kräftezerrend aber auch schön zugleich. Dieses Panorama, der blaue Himmel und die Sonne die im Schnee glitzert, schöner kann ein Aufstieg eigentlich gar nicht sein. Mit der Wisshorelücke war dann der Punkt der Tour erreicht, von wo aus es über 2400 Höhenmeter nur noch abwärts ging. Zuerst aber nochmals ein Blick zurück zur Raumstation auf dem Pointe de la Plaine Morte, wo wir hergekommen sind. An solchen Punkten ist es wieder da, dieses Gefühl von Freiheit und Glück, wie man es nur auf solchen Touren spürt.
Von der Wildstrubelhütte trennten uns jetzt nur noch ein paar Schneefelder, welche wir zu Fuss und Rad überquerten, es lockte etwas kühles zu trinken und eine Stärkung. Bei den überaus spassigen Fahrversuchen im Schnee, kam mir gerade die Szene von Harald Philipp in den Sinn, wo er auf dem Bike mit einem Ski am Fuss über das Schneefeld fährt, wäre vieleicht hier auch noch praktisch gewesen.
Frisch gestärkt ging es dann an die fast endlose Abfahrt, diese begann mit hochalpinem Bikevergnügen pur. Steil und steinig ging es durch die Felslandschaft nach unten, mit dem Blick auf die Rawilseeleni. Das Farbenspiel war einfach prächtig, die blauen Seen eingefasst von graubraun der Steine und Felsen, die weissen Schneeflecken und dazwischen die grünen Farbtupfer der Grasflächen.
Dieser obere Teil war zum Glück schneefrei und machte jede Menge Spass. Es folgten nochmals ein allerletztes Schneefeld, bevor der Trail flüssiger wurde und rüber zum Rawilpass führte. Die Pause dort nutzten wir für ein spontanes Fotoshooting mit unseren 301er Schönheiten vor dem Gipfelkreuz.
Weiter ging es leicht abfallend durch die wunderschöne Rawil-Hochebene auf einem abwechslungsreichen Trail mit vielen Spielmöglichkeiten bei freier Linienwahl, jeder wie er gerade mochte. Am Ende der Rawil-Hochebene wurde es dann wieder steiler und man sah weit unten zum ersten Mal den Lac de Tseuzier.
Bei Armillon beginnt mit dem Tunnel der Einstieg in die fast senkrechte Felswand zum See runter, der Weg ist aber recht breit und gut fahrbar, trotzdem ein spektakulärer Anblick. Unten am Stausee dann auf einen Schlag eine andere Welt, wieder Bäume und viele Familien beim wandern um den See herum. Plötzlich spürten wir erste Tropfen und schauten zurück. Dort oben wo wir noch vor kurzen waren, sahen wir eine graue Regenfront. Also am besten schnell weiter und dem Regen davon fahren.
Unterhalb der Staumauer tauchten wir in den Wald ein und standen schon bald vor weiteren Felswänden, an welchen der ausgesetzte Weg entlang durch die Liène Schlucht führte. Sofern man nicht lebensmüde ist, steigt man hier stellenweise besser ab, denn die Halteseile sind nicht nur zur Dekoration da und es geht sehr weit runter.
Später wird der Weg der Bisse d'Ayent entlang dann wieder besser fahrbar, bis wir schliesslich die Haupstrasse erreichten, welcher wir kurz folgen. Schon bald geht es wieder links ab in den Wald, wo nochmals ein regelrechtes Trailfeuerwerk auf uns wartete. Bei besten Verhältnissen konnten wir hier wieder richtig Gas geben und zogen eine grosse Staubwolke hinter uns her. Bei Luc dann mal kurz über etwas offeneres Gelände, um kurz darauf wieder in den Wald zu stechen und den Trailspass fortzusetzten, bis wir plötzlich vor einem Tunnel resp. einem kleinen Loch im Berg standen. Keine Chance da mit unseren Bikes durch zu kommen, also Vorderrad demontieren und sich geduckt durch das Loch quetschen.
Weiter ging es der Bisse de Clavau entlang und die Rebberge lösten den Wald ab. Hier unten wurden die Temperaturen auch immer drückender und wir entschlossen uns runter nach St. Léonard abzukürzen, wo wir den Trailstaub mit ein paar kühlen Getränken runter spülten. Anschliessend radelten wir gemütlich der Rhone entlang zurück nach Sierre, wo wir uns verabschiedeten. Ich nahm das Funicular zurück nach Montana, wo ich den Tag später auf der Hotelterrasse bei einem Lagavulin und "The Dark Side Of The Moon" ausklingen liess, irgendwie passend zur Landschaft am Plaine-Morte oben.
Hat mir viel Spass gemacht, diese aussergewöhnliche Tour mit euch zu fahren Jungs. Das war wieder mal so eine Tour, welche sich bei mir tief ins Herz gemeisselt hat, wie es so schön im Walliser-Werbeslogan heisst. Fast unendlich lange, geht es durch alle Vegetationszonen, von der hochalpinen Schnee- und Eislandschaft, bis runter an die mediterranen Rebberge des Rhonetals, einmalig.
Hat mir viel Spass gemacht, diese aussergewöhnliche Tour mit euch zu fahren Jungs. Das war wieder mal so eine Tour, welche sich bei mir tief ins Herz gemeisselt hat, wie es so schön im Walliser-Werbeslogan heisst. Fast unendlich lange, geht es durch alle Vegetationszonen, von der hochalpinen Schnee- und Eislandschaft, bis runter an die mediterranen Rebberge des Rhonetals, einmalig.
4 Comments
Die Bilder versetzen mich gerade wieder in eine andere Welt. In eine Welt zwischen Eis und Hitze. Das macht die Route vom Plaine Morte so speziell. Und die Trails sind natürlich auch nicht zu verachten 😆
Toll dass wir uns persönlich kennen gelernt haben. Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein 8)
Herrliche Erinnerung an diese geniale Biketour. Schöne Bilder und unterhaltsamer Bericht, danke. Schön dass wir uns kennen gelernt haben und hoffe, dass es wieder irgend eine Tour gibt zusammen.
Hat mich auch gefreut, euch nach so langer virtueller Bekanntschaft auf dieser Supertour endlich mal persönlich kenne zu lernen 🙂 Bin jederzeit wieder dabei, für solche Touren und andere Schandtaten 😆
Diese Tour hatte schon einen speziellen Charakter….und die Trails waren so gut, dass man an nichts anderes denken konnte…Dafür ist Dein schöner Post ideal, um die Tour nochmal gedanklich durchzufahren…
Zudem haben wir jetzt (im Gegensatz zum Frühjahr) wieder Glück mit dem Wetter. Das Wochenende scheint die Sonne und das Wallis steht ganz oben auf der Wunschliste der Destinationen…Falls jemand Lust auf eine gemeinsame Tour hat: PN an mich genügt..