Rund ums Horu

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Nach einer Woche in Pontresina, der Auszeit in Saas-Fee und dem Kurztrip nach Scuol, sind meine Sommerferien leider schon wieder vorbei. Aber nach einem kurzen Wintereinbruch und ein paar Tagen im Gulag, zeichnet sich nochmals eine spätsommerliche Schönwetterphase ab. Zum Glück habe ich noch ein paar Flexitage übrig und Beat hat auch gerade Zeit, also ab nach Zermatt. Für die allerletzte Station auf dem Gourmet-Biketrip reserviere ich mir ein Zimmer im Resort La Ginabelle und freue mich schon auf ein paar schöne Tage rund ums Horu. Ich treffe auf die Mittagszeit ein, deponieren im Hotel schnell das Gepäck und schwinge mich aufs Bike. Mit der Gondelbahn schwebe ich hinauf zum Schwarzsee, von wo aus ich auf den Hobbit-Trail starte. Nach der Stippvisite auf Mittelerde geht es weiter zur Schönbielhütte, welche leider schon geschlossen hat. Also nix mit leckerem Kuchen, ich muss mich mit einem Riegel aus dem Rucksack begnügen. Dafür habe ich heute dieses exklusive Plätzchen vor der imposanten Nordwand des Horus ganz für mich allein.

 

 

Der Weg zurück der Moräne entlang ist super und auch der Yoyo-Trail macht immer wieder mächtig Spass. Im Hotel beziehe ich in der brandneuen Residenz Altiana mein Zimmer, genehmige mir auf dem Balkon ein Bierchen und mache mich dann auf in den Wellnessbereich. Dieser ist hier im La Ginabelle riesengross und besonders der Arvenpool mit Sprudelliegen hat es mir angetan, natürlich auch dieser mit Blick aufs Horu.

An Tag zwei geht es mit Beat zusammen aufs Mettelhorn, aber dazu mehr im nächsten Blogbeitrag. Nach der anstrengen Tour auf das Mettelhorn lassen wir es am dritten Tag gemütlich angehen und besteigen die Bahn zum Trockenen Steg. Rund ums Horu ist das Motto dieser Tage und da dürfen natürlich auch ein paar Poserfotos vor der Südseite des Tobleroneberges nicht fehlen.

 

 

Nach der Fotosession schultern wir unsere Bikes und betreten den Theodulgletscher, wo die Bagger bereits damit beschäftigt sind das ewige Eis für die Weltcup-Rennen abzutragen. Auf der Suche nach einem geeigneten Schleckeis-Trail schreiten wir aufwärts in Richtung Furgghorn und werden fündig. Wie geil ist das denn, auf dem Gletscher liegt eine dünne Schicht Schnee und macht ihn supergriffig. Die Südwand des Horus stetig vor Augen, suchen wir uns den besten Weg über die zerfurchte Oberfläche.

 

 

So langsam wird die Umgebung wieder grauer und wir treffen auf den offiziellen Glacier-Trail. Nächster Halt Gletschergrotte, oder was davon noch übrig ist. Dort wo Beat ein Jahr zuvor noch dieses Video aufnahm, steht jetzt nur noch ein kläglicher Bogen aus Eis, welcher wohl auch bald verschwunden sein wird. Nichtsdestotrotz lasse ich es mir aber nicht nehmen und durchfahre das eisige Portal mit dem Bike, bevor wir zur Mittagspause übergehen.

 

 

Eine Abfahrt nach Zermatt fehlt mir noch und diese nehmen wir nun von der Bergstation Hirli aus in Angriff. Als Einheimischer kennt Beat den Trail wie seine Westentasche und ich muss schauen, dass ich hinterherkomme. Heute ist Bähnlibiken angesagt, zurück in Zermatt nehmen wir die Bahn auf die Sunnegga und da den Flowtrail, welcher uns direkt zu Othmar's führt. Bei einem kühlen Drink geniessen wir hier auf der Terrasse die Sonne, bevor es zurück ins Hotel in den Arvenpool geht.

Eigentlich müsste ich am nächsten Tag schon wieder nach Hause, aber da das Wetter noch weiterhin so bombig bleibt, verlängere ich kurzerhand um eine Nacht. Zur Hörnlihütte wollte ich schon lange einmal und so besteige ich am letzten Tag einmal mehr die Gondel, welche mich in die Höhe bringt. Der schwarze See macht seinem Namen alle Ehre, das Horu strahlt in schönstem Weiss und weit oben kann ich schon die Hörnlihütte erkennen.

 

 

Über die Metalltreppen steige ich hinauf zum Hirli und muss beim Anblick des Wegweisers schmunzeln, Hike your Bike, da bin ich richtig. Anfangs komme ich noch gut voran, aber dann macht mir die Natur einen Strich durch die Rechnung. So schön angezuckert die Gipfel dank dem kürzlichen Wintereinbruch aussehen, umso eisiger sind die schattigen Stellen noch. Die Felsen sind spiegelglatt und auch mit den Halteseilen wird es mir zu gefährlich, da hier jeder Fehler der letzte sein könnte.

 

 

Darum kehre ich schweren Herzens um und mache weiter vorne erst mal Mittagsrast, während ich mir einen Plan-B überlege. Dieser lautet Höhbalmen, denn dort war ich schon länger nicht mehr. Nach dem coolen Trail zur Stafelalp folgt der lange Aufstieg auf das wunderschöne Hochplateau, wo ich mich in die Sonne lege und die Gleitschirmflieger beobachte. Die direkte Abfahrt von Höhbalmen nach Zermatt wollte ich schon lange einmal ausprobieren und sie ist ein Volltreffer.

 

 

Zurück im Hotel freue ich mich schon auf die Sprudelliegen und das Abendessen. Noch ein letztes Mal köstlich dinieren und wie an jedem Abend kommt der Chef des Hauses persönlich mit dem Saucenpfännchen vorbei, um von dem feinen Jus nachzureichen. Wie heisst es doch so schön, das Können des Koches erkennt man an der Qualität der Saucen und da spielt die Küchenmannschaft des La Ginabelle ganz oben mit.

Die Tage hier mit Beat rund ums Horu waren einmal mehr der Knaller, schöner hätte der Abschluss dieser Hochtourensaison nicht sein können. Ein ausserordentlich heisser und schöner Sommer geht zu Ende, von dessen Erinnerungen ich noch lange zerren kann, bis der Schnee die alpinen Trails wieder freigibt.

 

7 Comments

  1. Fibbs79 sagt:

    Welch schöner Bericht mal wieder 🤩 🤩
    Gerade gestern habe ich wegen Hörnlihütte recherchiert… (also eher nicht mit dem Bike 🤔 🥲)
    Vielleicht schaffe ich es dieses Jahr mal wieder nach Zermatt mit seinem magischen Magnet 😍 😍
    Vielen Dank fürs Mitnehmen 🍻
    Viele Grüße aus der Pfalz

    Mario

    • Sven sagt:

      Also wenn der Zustieg nicht schneebedeckt und vereist ist, spricht eigentlich nichts dagegen, dem Bike den Besuch in der Hörnlihütte zu gönnen 😀 … ich werde sicher irgendwann mal noch einen zweiten Versuch starten.

      Gib doch Bescheid wenn Du der Anziehungskraft nicht mehr wiederstehen kannst, so ein kleines Last-Treffen vorm Horu wäre 🤩

  2. Michi sagt:

    Sali Sven,

    hach, wie schön. Höhbalmen direkt bedeutet, nicht zum Trift abzubiegen, sondern schon vorher rechts im Zickzack hinab?
    Danke sagt der Michi, der die FeWo für August schon gebucht hat 😉

    • Sven sagt:

      Hoi Michi, ja genau, von der Liegewiese bei P2665 direkt im Zickzack rechts runter. Alles war für mich auch nicht fahrbar, vor allem untenrum, aber sonst sehr cool 😎

      • Michi sagt:

        Danke Dir. Der „fehlt“ mir auch noch, aber ob ich mich nochmal nach Höhbalmen hochzuquälen vermag … Ich habe noch so viel Programm, dass ich erstmal die wichtigen Touren abarbeiten müsste, und so rennt mir die Zeit davon. Nicht nur deshalb wäre es eigentlich Zeit zu zügeln …

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