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Tête de Ferret

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Zweiter Tag im Val Ferret, die Hammertour von gestern ist kaum mehr zu toppen und da meine Fitness immer noch nicht ganz auf dem alten Level ist, gehen wir es heute gemütlich an. Die Nadel muss also noch etwas warten und wir machen uns auf zum grossen und kleinen Col Ferret, von welchen unsere Kollegen so schwärmten. Der Weg ist gut ausgeschildert, gut ausgebaut und wird von Zwei- und Vierbeinern gleichermassen begannen. Beim Aufstieg kommt uns eine Pferdetrekking-Gruppe entgegen, welche auf der Tour du Mont-Blanc unterwegs ist. Bei der Alpage de la Peule könne wir dem feinen Kaffeeduft nicht wiederstehen und genehmigen uns eine erste Pause.

 

 

Bis zum Grand Col Ferret wird der Weg nun steiler, Rotscher hat genügend Power und pedaliert alles durch. Ich hingegen gehen in den Schiebemodus über und schwinge mich erst wieder in den Sattel als es etwas flacher wird. Schliesslich erreichen wir den Pass, hier sind wir nicht allein, aber die einzigen auf zwei Rädern. Wir mischen uns unter das Wandervolk, schiessen kurz ein paar Fotos und entfliehen dann auch schon bald dem Trubel wieder.

 

 

Der Grand Col Ferret liegt mitten auf der Grenze, westlich geht es ins italienischen Aostatal hinunter und auf der Ostseite befinden wir uns im Wallis. Der Pass trennt aber auch das Mont-Blanc Massiv von den Walliser Alpen. Direkt vor uns erhebt sich der Tête de Ferret, diesen Kopf könne wir als eingefleischte Bikerbergsteiger natürlich nicht einfach rechts liegen lassen und schultern unsere Litevilles. Der Aufstieg durch die wabernden Wolkenfetzen ist kurz und knackig, während die Völkerwanderung unten auf dem Pass ihren Lauf nimmt.

 

 

Schon bald darauf haben wir den Gipfel erreicht, hier sind wir ganz allein, so gefällt es uns viel besser. Wir haben Glück und die Wolken geben immer mal wieder den Blick auf die gegenüberliegenden Gipfel und Gletscher frei, aber die Grandes Jorasses zeigen sich uns leider nicht. Dafür ist der Blick durch das ganze Val Ferret bis zum Pierre Avoi umso eindrucksvoller. Auch unsere gestrige Aufstiegsroute über die ausgesetzte Krete könne wir von hier aus nochmals im Detail studieren.

 
 

Es weht ein zugiges Lüftchen hier oben auf dem Felskopf, welcher das helvetische Val Ferret von seinem italienischen Pendant trennt. Nachdem der Proviant verputzt ist, posieren wir noch etwas vor dem Glacier de Pré de Bar und dann geht es auch schon wieder abwärts. Der Pfad wo wir aufgestiegen sind ist kaum fahrbar, wir suchen uns unseren eigenen Weg, aber auch für diesen lohnt sich der Aufstieg nicht, für die Aussicht aber sehr wohl.

 

 

Auf aostischem Terrain geht es anschliessend weiter, wir umrunden den Frettchenkopf und stossen kurz darauf auf den vermeintlichen Petit Col Ferret. Hier betreten wir wieder Schweizerboden und der Trail sieht vielversprechend aus, also los, jetzt kann uns nichts mehr halten. Plötzlich vereint sich unser Trail mit einem weiter von links, komisch, das kann doch gar nicht sein. Hoppla, wir haben anstatt dem Petit Col Ferret den Le Chantonnet erwischt, ein weiterer Übergang direkt neben dem anvisierten Pass.

 

 

Wieder zurück auf der Originalroute lassen wir es fliegen, der Trail ist ein Träumchen, wenn denn nur die beiden Herdenschutzhunde nicht wären. Zwar nicht so aggressiv wie ihre weissen Verwandten, bewegen sie uns aber trotzdem zum Absteigen. Ausserhalb ihres Reviers können wir dann wieder aufsitzen und wechseln erneut in den Flowmodus. Mitten durch die farbenfrohe Flora geht es weiter bis zur Gîte de la Léchère, wo es in der Sonne ein leckeres Kaltgetränk auf Hopfenbasis gibt.

 

 

Zurück auf dem Camping gibt es im Liegestuhl nochmals ein kühles Blondes und ich beneide den Rotscher schon ein wenig um sein Büssli, da ich auch gerne an diesem wunderschönen Ort nächtigen würde. Darum kehre ich zum Nachtessen auch nochmals zurück, mittlerweile kenne ich jede Kurve, im Tiefflug geht es von Orsières nach La Fouly, wo ein feines Pilzfondue auf uns wartet. Die zwei gemeinsamen Tage auf dem Bike mit dir Rotscher waren supercool, dies habe ich in den beiden letzten Jahren vermisst und auch das unbekannte Frettchental wusste zu begeistern. Nur ungern trete ich wieder die Heimreise an, aber der nächste Sommer kommt bestimmt und es hat hier ja noch das einte oder andere Ziel, welches es zu entdecken gilt.

 

3 Comments

  1. ROTSCHER sagt:

    Ja Sven, an diese beiden Tage denke ich sehr gerne zurück. Sie waren echt super. Unsere gemeinsamen Touren sind immer speziell und ein Erlebnis. Daher freue ich mich schon wieder auf die nächsten gemeinsamen Abenteuer.
    Bis bald wieder 👍 🚴‍♂️

  2. Spoony sagt:

    Da habe ich ebenfalls wunderbare Erinnerungen, an diese Tour speziell und an das Val de Ferret generell. Sogar die Herdenschutzhunde sind noch da! 😉

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