Zermatt Bike-Meet (Tag 3)
28. Juli 2017Über den Augstbordpass
5. August 2017Ausgeschlafen und erholt treffen wir uns am Frühstücksbuffet im Riffelhaus. Frühstücken mit freiem Blick aufs Horu, so dürfte ruhig jeder Tag beginnen, leider schon der letzte für uns in Zermatt. Nach dem Auschecken steigen wir einmal mehr in die Gornergratbahn, wo wir wieder auf Roman treffen. Auf dem Gornergrat angekommen gehen wir diesmal ganz rauf zur Aussichtsplattform und geniessen ein letztes Mal dieses eindrückliche Panorama, so nahe bei all den Viertausendern werden wir wohl nicht so bald wieder sein.
Während ich mich so umschaue erblicke ich einen schmalen Weg, der im Zickzack in Richtung Gletscher runter führt. Dieser wäre mit dem Bike einen Versucht wert bei einem nächsten Zermattbesuch, es gibt hier noch so viel zum erkunden.
Wir machen uns auf den Weg zum Riffelsee, dieser ist nochmals ganz nach unserem Geschmack. Über den Gornergrat geht es nach unten, Steine, Absätze, schön hochalpin und dies alles vor dieser einmaligen Kulisse, besser geht es kaum. Aber Bilder sagen ja mehr als tausend Wort, darum lass ich diese einfach hier mal für sich sprechen.
Beim Kirchlein neben dem Riffelhaus biegen wir links ab auf den Mark-Twain Trail. Der Vater von Tom Sawyer & Huckleberry Finn hatte 1878 auch schon hier oben auf dem Riffelberg logiert und darüber die Erzählung "Climbing the Riffelberg " geschrieben. Der erste Teil des Trails ist super flowig zu fahren, wir flitzen dem Horu entgegen und können uns ein paar Juchzer nicht verkneifen.
Später durch das Riffelbord wird es dann wieder anspruchsvoller, steiniger, steil und verblockt. Roman der die Strecke kennt, er ist sie bereits am Vortag gefahren als wir uns schon Whirlpool vergnügten, zeigt mir die richtige Linie und sichert mich unten ab. So schaffe ich es die einte haarige Schlüsselstelle zu fahren, ein super Gefühl wenn ich sie mir jetzt so von unten anschaue.
Schon bald wird es wieder besser fahrbar und wir passieren das Riffelalp-Resort, welches heute in der Hand von Novartis ist. Kurz darauf erwischt es dann Spoony doch noch, er holt sich auf einer diesen fiesen senkrechten Steinplatten einen Durchschlag, die erste kapitale Reifenpanne in den drei Tagen. Der neue Schlauch ist aber schnell drin und weite geht es. Als Abschluss folgt unten im Tal dann noch der Moos-Trail, ein spassiger Flowtrail der uns nochmals zu Höhenflügen verleitet. Die Locals sind hier auch schon mal mit ihren Kiddies auf den Treträdern unterwegs, die Biker von morgen.
Zurück in Zermatt bringt Chregu sein Bike im Slalomsport zurück und wir begeben uns ins Old-Zermatt, wo Corinne Ulrich von Zermatt-Tourismus schon auf uns wartet. Dani stösst kurze Zeit später auch noch dazu und wir lassen die letzten Tage nochmals bei einem feinen Lachs Revue passieren. Ich glaube unsere Mundwinkel sprechen Bände, es hat uns mehr als gefallen in Zermatt. Etwas wehmütig spazierten wir anschliessend zum Bahnhof, wo wir unser Gepäck wieder in Empfang nehmen und den Shuttlezug nach Täsch besteigen. Auch das Wetter scheint auf die Minute getimt zu sein. Als wir aus dem Zug zurück Zermatt blicken, sehen wir eine schwarze Wolkenwand und just als ich in Täsch aus dem Parkhaus fahre, fallen auch schon die ersten Tropfen. Bye Bye Zermatt, ich komme wieder, es war eine super Zeit mit euch allen, DANKE für diese tollen drei Tage.
Fazit: Verhalten optimistisch angereist und nach drei Tagen Gourmetbiken begeistert den Rückweg in die Üsserschwiiz angetreten. Zermatt ist in Sachen Biken noch eher am Anfang im Vergleich zu anderen Orten, es sind aber junge motiviert Leute am Start welche auch selbst Biken und das merkt man. Aus meiner Sicht ist es auch gar nicht erstrebenswert gewisse Orte im Bündnerland zu kopieren, noch eine Bahnentour braucht es definitiv nicht. Das Panorama inmitten der Viertausender ist kaum mehr top bar, schon alleine deswegen lohnt sich ein Besuch und die Trails sind sehr vielseitig und noch weitgehend naturbelassen, ich hoffe dies bleibt auch so. Es wäre schade wenn diese zu sehr entschärft oder planiert würden, wie leider in anderen Destinationen schon geschehen. Eine Trailcrew welche die Wege unterhält wird aber trotzdem unerlässlich sein, wenn immer mehr Biker diese nutzen. Das Thema Preisgestaltung wurde ja hier schon angesprochen und es freut mich von Dani zu hören, dass wir da ab nächstem Jahr mit interessanten Angeboten rechnen dürfen. Aber auch abseits der Bahnen und klassischen Trails hat Zermatt viel zu bieten, ich habe da noch ein paar Gipfel und Abfahrten auf meiner Wunschliste und werde nur schon deswegen sicher wieder einmal vorbeischauen.
3 Comments
Lieber Sven. Habt mich gefreut euch die Trails und Beizli in Zermatt zu zeigen. Bis bald im Riffelhaus 1853.
Hallo Sven, hier ist der michi220573 aus dem ibc-Forum. Sehr schöne Berichte mit tollen Fotos zeigst Du hier. Ich bin seit 2010 jedes Jahr einmal in Zermatt. 2016 habe ich mich an dem von Dir entdeckten Trail versucht, der vom Gornergrat zum Gornergletscher hinab führt. Ich bin zwar nicht der Massstab dafür, was fahrbar ist und was nicht, aber bei diesem Trail meine ich, dass da niemand einen Blumentopf gewinnt. Wenn Du magst, hier der Link ins ibc-Forum:
http://www.mtb-news.de/forum/t/hochtouren-fotos-teil-2.490135/page-348#post-13967328
Auf dem einen Bild erkennst Du, dass der Weg gerade so breit ist wie meine beiden Schuhe. Die Spitzkehren sind so eng und der Hang so steil, dass fast immer gar kein Platz ist, um das Hinterrad zu versetzen. Natürlich kannst Du es trotzdem versuchen. Die Ausblicke sind dort eh unbezahlbar, man ist ganz allein. Aber das wird ein schweres Stück Arbeit, das sich aus Bikersicht kaum lohnt.
Es grüsst der Michi (michi220573)
Hallo Michi
Danke Dir für dein Feedback. Tja das ist leider so, nicht alles was von oben sexy aussieht ist auch so fahrbar. Wenn ich mir deine Fotos anschaue, denke ich auch, dass ein Teil der Spitzkehren für mich wohl nicht fahrbar wäre. Wenn diese zu eng und in sehr steilem Gelände sind, habe ich auch noch meine Mühe damit. Jetzt bleibt nur noch die Frage, ob mich dies abhält oder anspornt es zu versuchen 😄 Aber gut zu wissen was mich da in etwa erwartet, denn dann ist die Enttäuschung nicht all zu gross und wie Du ja schon sagtest, entschädigt die Aussicht in Zermatt für so manchen nicht durchwegs fahrbaren Trail.
Liebe Grüsse Sven