parallax background

Fürhörnli und Montalin

23. Oktober 2017
901 meets 301
11. Oktober 2017
Herbstliche Hörnerspielereien
30. Oktober 2017
901 meets 301
11. Oktober 2017
Herbstliche Hörnerspielereien
30. Oktober 2017
 
Vor einem guten Monat traf ich im Zug ins Wallis auf David, auch er ein Litevillefahrer und Leser meines Blogs erkannte mich sofort anhand meines grünen 301. Wir kamen ins Gespräch und merkten bald, dass wir da so ziemlich die gleichen Vorlieben haben was Trails betrifft haben. Umso mehr freute ich mich über seine Anfrage für eine Tour am vorletzten Wochenende. Zuerst wollten wir eigentlich ins Wallis, wegen Bauarbeiten waren aber die Zugverbindungen alles andere als optimal und wir disponierten darum um ins Bündnerland. David schlug das Fürhörnli vor, welches er schon öfters befahren hatte. Das fürige Hörnli stand auch bei mir schon länger auf der Wunschliste, passt. Ich mache mich am Sonntagmorgen in meinem Binfordmobil auf nach Chur, wo ich auf David treffe. Von der Psychiatrischen Klinik Waldhaus aus fahren wir gemütlich über die Forststrasse auf den Mittenberg, die Steigung ist hier noch angenehm und wir haben so genügend Zeit zum Plaudern.
 
 
Auf dem Mittenberg wartet dann schon der erste Trails auf uns, welcher uns nach Maladers bringt. Wir fahren durch den schönen Dorfkern mit den alten Holzhäusern, vorbei an der Kirche und biegen links ab in Richtung Ochsenberg. Jetzt wird es richtig steil, die Steigung bringt den Schweiss zum tropfen. Bis auf etwa 1600müM ist der Weg aber dank unseren 28er Kettenblättern noch fahrbar. Hier auf dem Ochsenberg kommen wir auf eine Lichtung mit ein paar Häusern, jetzt ist fertig mit fahren.
 
 
Schiebend und tragend geht es weiter nach oben in Richtung Fürhörnli und wir erreichen schon bald offenes Gelände, die Maladerser Heuberge. Die Magerwiesen hier am Südhang hoch über dem Schanfigg wurden schon abgemäht und präsentieren sich uns goldgelb. Wenig später stehen wir auch schon beim Abzweiger zum Fürhörnli, wir wollen aber zuerst noch den Montalin besteigen.
 
 
Wir gehen weiter über den Grat zwischen Fürhörnli und Montalin, auf der einen Seite die gelben Alpwiesen und auf der anderen Seite geht es fast senkrecht runter ins Scaläratobel. Die Wegmarkierungen sind jetzt blauweiss und wir ahnen schon, dass da nicht wirklich viel fahrbar sein wird. Die Hoffnung stirbt ja aber bekanntlich zuletzt und wir schleppen unsere Bikes weiter über die Querung von Zafraus nach oben.
 
 
Spätestens als wir die steilen Serpentinen welche zum Gipfel raufführen erreichen, macht es aber keinen Sinn mehr die Bikes weiter mitzuschleppen und wir deponieren sie hinter einem Busch. Den Rest auf den Gipfel legen wir zu Fuss zurück und kommen ohne die Bikes auf dem Rücken recht zügig voran.
 
 
Gegen Süden ist der Gipfel grasbewachsen und ein idealer Startplatz für Gleitschirmpiloten oder auch zum einfach in der Sonne liegen. Gegen Norden hingegen fällt er steil ab, raue Felsspitzen prägen hier das Bild und es seien da sogar Steinböcke heimisch. Die Aussicht ist super, wir überblicken das ganze Churer Rheintal und gegen Süden auf das Weisshorn und in das Churwaldnertal rein, ein schöner Platz zum rasten. Ebenfalls erblicke ich von hier oben den Regitzerspitz und Pizalun, welche ich auf meiner Sarganser Frühlingstour besucht habe.
 
 
Am liebsten hätte ich hier oben in der Sonne ein Mittagsschläfchen gehalten, aber wir wollen ja noch auf das Fürhörnli, also machen wir uns wieder an den Abstieg. Unsere Bikes liegen noch hinter dem Busch, wir lassen etwas Luft ab und hoffen auf ein paar fahrbare Meter. Zuerst heisst es aber wieder tragen, der Trail durch die gezackte Bergflanke sieht zwar von weitem super aus, ist aber in Wirklichkeit nur teilweise fahrbar.
 
 
Also wirklich empfehlenswert ist es nicht, den Montalin von dieser Seite her zu bebiken, vom Gromser Chopf aus würde es wohl mehr Sinn machen. Jetzt sind wir aber richtig heiss auf Trails, über das kurze Stück auf dem Grat bis zum Abzweiger aufs Fürhörnli können wir wieder Gas geben. Hier deponieren wir abermals unsere Bikes und gehen die paar letzten Meter zu Fuss.
 
 
Das Fürhörnli ist der höchste Punkt der Stadt Chur, wie ein Balkon ragt es hinaus in den Abgrund und bietet ein fantastisches Panorama über das Churer Rheintal, fast noch besser als vom Montalin aus. Von hier aus habe ich auch einen super Blick auf einen weiteren Wunschgipfel, den Haldensteiner Calanda möchte ich unbedingt einmal noch mit dem Bike erklimmen.
 
 
Die Abfahrt lockt, darum fällt die Pause auf dem Fürhörnli auch etwas kürzer aus. Wir schnappen uns die Bikes und düsen los, über die Maladerser Heuberge können wir es auf der Aufstiegsroute fliegen lassen, da lacht das Bikerherz. Etwas weiter unten kommen wir zu einer Verzweigung und biegen ab. David kennt die Gegend hier und meint dass wir den Trail unbedingt fahren müssen, eine gute Wahl, dieser ist auch ganz nach meinem Geschmack. Es wird steil und anspruchsvoll, der Weg führt über unzählige Kehren den Steilhang hinunter, abschüssig und teilweise verblockt fordert er uns so richtig. Dass die Steine und Wurzeln stellenweise noch nass sind vereinfacht das Ganze auch nicht gerade, macht es aber interessant.
 
 
Unten angekommen könnte man nochmals weiter zur Roten Platte aufstiegen, wir haben aber für heute genug und setzen die Abfahrt fort. Beim nächsten Trail versperrt uns plötzlich ein rot-weisses Band den Weg, wir versuchen es trotzdem, werden aber schon kurz darauf von gefällten Bäumen ausgebremst. Also wieder zurück und auf der Karte nach einer Ausweichroute geschaut. Wir entschliessen uns nochmals etwas aufzusteigen, bis wir heute schon das zweite Mal auf dem Mittenberg stehen. Jetzt gibt’s als Abschluss nochmals einen coolen Trail hinunter nach Chur. Hier können wir wieder etwas mehr Tempo machen und vernichten durch den farbigen Wald die letzten Höhemeter, ein kurzer Stopp bei der St. Luzikapelle darf natürlich auch nicht fehlen.
 
 
In der Churer Altstadt genehmigen wir uns dann noch das obligate Tourabschlussbierchen, bevor es wieder zurück nach Hause geht. Der Zug wäre heute definitiv die bessere Wahl gewesen, dank durchgehendem Stau bis Zürich habe ich geschlagene dreieinhalb Stunden bis nach Hause. War eine coole Tour mir dir zusammen David und es sollte nicht die letzte sein, soviel sei hier schon mal verraten.
 

1 Comment

  1. ROTSCHER sagt:

    Cool, das Fürhörnli ist wirklich die genialste Aussichtsplattform hoch über der Alpenstadt. Ich werde es sicher auch wieder mal besuchen, dann aber mit eurer Abfahrt 😁

Schreibe einen Kommentar zu ROTSCHER Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert