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Flowtrails d’Alsace

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Die erste richtige Tour fernab der Hometrails in diesem Jahr, schon lange überfällig und das beste Mittel gegen Jobfrust und anderen Alltagsärger. Bei blöiem Himmel machte ich mich am Samstagmorgen mit Thomas auf in Richtung französische Grenze, um im Elsass ein paar Trails zu rocken. Thomas war schon öfters dort in den Südvogesen mit dem Bike unterwegs, für mich hingegen war es Neuland. Wir parkierten das Auto in Thann und nahmen von dort aus den gleichnamigen Hausberg in Angriff. Auf der kaum befahrenen Asphaltstrasse ging es zuerst auf den Col du Hundsruck, ein schönes Beispiel wie hier im Elsass das Französisch und Deutsch ineinander fliesst. Die älteren Generationen sprechen auch noch fast alle das typische Elsässerdeutsch, die jüngeren leider meist nur noch Französisch.
 
 
Vom Col du Hundsruck aus führte ein befestigte Naturstrasse bis fast auf den Thanner Hubel, mit 1183müM der höchste Punkt der Tour. Nach einem letzten knackigen Uphill hatten wir diesen dann erreicht und konnten die Aussicht vom Grand Ballon über den Schwarzwald bis zu den Juraketten geniessen. Mit viel Vorstellungsvermögen konnte man sogar Eiger, Mönch und Jungfrau in der Ferne im Dunst erkennen.
 
 
Bis zur Ferme du Belacker runter, führte der Weg grösstenteils über Wiesen, bevor im Wald schon bald der Singletrailspass begann. Wir liessen es so richtig fliegen und ich musste schauen, dass ich Thomas hinterher kam. Trails von feinsten, schön schmal, meist flowig und menschenleer, genau nach unserem Geschmack. Hin und wieder ein Blick aufs Navi würde aber in solchen Situationen doch nicht schaden und einem unnötige Höhenmeter ersparen. Egal, tat dem Spass keinen Abbruch und weiter ging es, bis wir unten im Tal bei Saint-Amarin wieder aus dem Wald raus kamen.
 
 
Für den zweiten Aufstieg mussten wir nur den grünen Wegweisern folgen, welche uns zur Auberge du Gsang führten. Gleichmässig ansteigend hiess es jetzt nochmals 600 Höhemeter zu bewältigen, bevor das leibliche Wohl befriedigt werden konnte. Die Betreiber der Auberge waren gerade dabei eine Festwirtschaft aufzubauen. Wie wir später erfuhren, stand an dem Abend das traditionelle Alpaufzugsfest an. Von den zahlreichen Höhemetern doch schon etwas geschwächt, bestellten wir ein "Planchette", was so viel wie Brettchen bedeutet. Dieses fiel, wie ihr auf dem Bildern sehen könnt, recht üppig aus und schmeckte vorzüglich. In Sachen Kulinarik wissen sie in der Grand-Nation halt schon wie man es sich gut gehen lässt.
 
 
Mit vollem Bauch bestiegen wir wieder unsere Bikes, in der Annahme dass es jetzt nur noch abwärts geht. Anfangs war dies auch der Fall, der Trail führte runter zur Ferme du Belacker, wo wir unsere erste Abfahrt kreuzten. Nach dem Col de Rimbach zwang uns aber eine kurze heftige Steigung doch noch zum schieben, bevor es weiter auf schmalen Pfaden ging. Der Weg schlängelte sich in stetigem auf und ab dem Hang entlang runter, bis es dann nach dem Grunenwaldkopf endlich nur noch abwärts ging. Für die nächsten Kilometer folgte nochmals eine regelrechte Trailorgie, einfach genial.
 
 
Mit einem breiten Grinsen standen wir schlussendlich wieder unten im Tal bei Niederhusseren, von wo aus wir es auf dem Radweg zurück nach Thann ausrollen liessen. Auf dem Heimweg deckten wir uns noch mit ein paar klitzekleinen Angus-Steaks ein, um den Tag zu Hause gebührend ausklingen zu lassen. War echt ein genialer Tag Thomas und hat mich motiviert, zukünftig etwas mehr über den Schweizer Bike-Tellerrand hinaus zu schauen.
 

Gesamtstrecke: 58.18 km
Maximale Höhe: 1165 m
Minimale Höhe: 335 m
Gesamtanstieg: 1839 m
Gesamtabstieg: -1839 m
Total time: 07:11:58

1 Comment

  1. blackCoffee sagt:

    Hallo Sven, gute Idee – danke für den Bericht…
    Es soll in den Vogesen auch gute Bikeparks geben..

    Leider hatte ich auch noch nicht den Ansporn über diesen Rand des Tellers zu schauen.. 😀

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