Vor einem guten Monat traf ich im Zug ins Wallis auf David, auch er ein Litevillefahrer und Leser meines Blogs erkannte mich sofort anhand meines grünen 301. Wir kamen ins Gespräch und merkten bald, dass wir da so ziemlich die gleichen Vorlieben haben was Trails betrifft haben. Umso mehr freute ich mich über seine Anfrage für eine Tour am vorletzten Wochenende. Zuerst wollten wir eigentlich ins Wallis, wegen Bauarbeiten waren aber die Zugverbindungen alles andere als optimal und wir disponierten darum um ins Bündnerland. David schlug das Fürhörnli vor, welches er schon öfters befahren hatte. Das fürige Hörnli stand auch bei mir schon länger auf der Wunschliste, passt. Ich mache mich am Sonntagmorgen in meinem Binfordmobil auf nach Chur, wo ich auf David treffe. Von der Psychiatrischen Klinik Waldhaus aus fahren wir gemütlich über die Forststrasse auf den Mittenberg, die Steigung ist hier noch angenehm und wir haben so genügend Zeit zum Plaudern.
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Durch den altem Dorfkern von Maladers.
Auf dem Mittenberg wartet dann schon der erste Trails auf uns, welcher uns nach Maladers bringt. Wir fahren durch den schönen Dorfkern mit den alten Holzhäusern, vorbei an der Kirche und biegen links ab in Richtung Ochsenberg. Jetzt wird es richtig steil, die Steigung bringt den Schweiss zum tropfen. Bis auf etwa 1600müM ist der Weg aber dank unseren 28er Kettenblättern noch fahrbar. Hier auf dem Ochsenberg kommen wir auf eine Lichtung mit ein paar Häusern, jetzt ist fertig mit fahren.
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Lichtung auf dem Ochsenberg mit Blick auf das Weisshorn.
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Aufstieg zu den Maladerser Heubergen rauf.
Schiebend und tragend geht es weiter nach oben in Richtung Fürhörnli und wir erreichen schon bald offenes Gelände, die Maladerser Heuberge. Die Magerwiesen hier am Südhang hoch über dem Schanfigg wurden schon abgemäht und präsentieren sich uns goldgelb. Wenig später stehen wir auch schon beim Abzweiger zum Fürhörnli, wir wollen aber zuerst noch den Montalin besteigen.
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In den Maladerser Heubergen mit Blick ins Churwaldnertal.
Wir gehen weiter über den Grat zwischen Fürhörnli und Montalin, auf der einen Seite die gelben Alpwiesen und auf der anderen Seite geht es fast senkrecht runter ins Scaläratobel. Die Wegmarkierungen sind jetzt blauweiss und wir ahnen schon, dass da nicht wirklich viel fahrbar sein wird. Die Hoffnung stirbt ja aber bekanntlich zuletzt und wir schleppen unsere Bikes weiter über die Querung von Zafraus nach oben.
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Die letzten fahrbaren Meter vor dem Montalin.
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Fertig mit fahren, hier beginnt der Aufstieg zum Montalin.
Spätestens als wir die steilen Serpentinen welche zum Gipfel raufführen erreichen, macht es aber keinen Sinn mehr die Bikes weiter mitzuschleppen und wir deponieren sie hinter einem Busch. Den Rest auf den Gipfel legen wir zu Fuss zurück und kommen ohne die Bikes auf dem Rücken recht zügig voran.
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Die gezackte Bergflanke von Zafraus.
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Ab hier geht es ohne die Bikes zu Fuss weiter.
Gegen Süden ist der Gipfel grasbewachsen und ein idealer Startplatz für Gleitschirmpiloten oder auch zum einfach in der Sonne liegen. Gegen Norden hingegen fällt er steil ab, raue Felsspitzen prägen hier das Bild und es seien da sogar Steinböcke heimisch. Die Aussicht ist super, wir überblicken das ganze Churer Rheintal und gegen Süden auf das Weisshorn und in das Churwaldnertal rein, ein schöner Platz zum rasten. Ebenfalls erblicke ich von hier oben den Regitzerspitz und Pizalun, welche ich auf meiner Sarganser Frühlingstour besucht habe.
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Blick vom Montalin auf Chur und das Churer Rheintal runter.
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Blick vom Montalin auf das Churer Rheintal in Richtung Landquart.
Am liebsten hätte ich hier oben in der Sonne ein Mittagsschläfchen gehalten, aber wir wollen ja noch auf das Fürhörnli, also machen wir uns wieder an den Abstieg. Unsere Bikes liegen noch hinter dem Busch, wir lassen etwas Luft ab und hoffen auf ein paar fahrbare Meter. Zuerst heisst es aber wieder tragen, der Trail durch die gezackte Bergflanke sieht zwar von weitem super aus, ist aber in Wirklichkeit nur teilweise fahrbar.
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Auf dem Montalin mit Blick durchs Schanfigg in Richtung Langwies.
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Unterwegs auf dem Grat zwischen Montalin und Fürhörnli.
Also wirklich empfehlenswert ist es nicht, den Montalin von dieser Seite her zu bebiken, vom Gromser Chopf aus würde es wohl mehr Sinn machen. Jetzt sind wir aber richtig heiss auf Trails, über das kurze Stück auf dem Grat bis zum Abzweiger aufs Fürhörnli können wir wieder Gas geben. Hier deponieren wir abermals unsere Bikes und gehen die paar letzten Meter zu Fuss.
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Die letzten Meter zu Fuss auf das Fürhörnli.
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Auf dem Fürhörnli mit Blick auf einen weiteren Wunschgipfel.
Das Fürhörnli ist der höchste Punkt der Stadt Chur, wie ein Balkon ragt es hinaus in den Abgrund und bietet ein fantastisches Panorama über das Churer Rheintal, fast noch besser als vom Montalin aus. Von hier aus habe ich auch einen super Blick auf einen weiteren Wunschgipfel, den Haldensteiner Calanda möchte ich unbedingt einmal noch mit dem Bike erklimmen.
1 Comment
Cool, das Fürhörnli ist wirklich die genialste Aussichtsplattform hoch über der Alpenstadt. Ich werde es sicher auch wieder mal besuchen, dann aber mit eurer Abfahrt 😁