Alp Mora & Segnesebene
6. Juli 2015See- und Mondlandschaften
21. Juli 2015Nach Alp Mora & Segnesebene an den ersten beiden Tagen, wollte ich am dritten Tag eigentlich die Tour rauf zum Bündner Vorab machen. Da ich aber schon am Vortag unzählige Schneefelder durchqueren musste und diese Tour nochmals etwas höher hinauf gegangen wäre, entschloss ich mich stattdessen in Richtung Rheinschlucht zu starten. Etwas oberhalb von Laax-Murschetg ging es in den Wald, zuerst entlang dem Vita-Parcours und schon bald auf einen schmalen zugewachsenen Sinlgetrail. Nach anfänglich leichter Steigung, führte der Trail nach La Mutta nur noch bergab und wurde zunehmend etwas breiter und schneller. Zwischen den Bäumen konnte ich hie und da schon einen Blick auf die Rheinschlucht erhaschen, bis ich dann in Conn vor der Aussichtsplattform stand. Diese heisst "Il spir", was auf Rätoromanisch Mauersegler bedeutet und man hat von ihr einen spektakulären Blick auf fast die ganze Rheinschlucht zwischen Ilanz und Reichenau. Sehr eindrücklich, wie sich da der Vorderrhein in die Schuttmassen des Flimser Bergsturzes reingefressen hat und unseren Swiss Grand Canyon hinterliess.
Weiter ging es dann zuerst auf einer Forststrasse und später auf einem Singletrail, welcher immer steiler wurde und schlussendlich in Treppenstufen überging, bis er mich unten in Isla Bella bei der Eisenbahnbrücke ausspuckte. Nach dem überqueren der RhB-Brücke nochmals steil rauf, wieder runter und schon war ich auf dem Weg welcher durch die Ruinaulta führt. Vorbei an der Station Versam-Safien führte der Weg stetig dem Rhein entlang bis zur Station Valendas-Sagogn.
Mit immer mal wieder kleinen Steigungen oder Abfahrten war der Weg fahrtechnisch keine grosser Herausforderung und grösstenteils fahrbar. Dieser Teil der Tour lebt eh von der imposanten Landschaft, überall bizarre Felsformationen und ein türkisfarbener Rhein, der sich durch diese schlängelt. Von der Station Valendas-Sagogn aus, hiess es dann sich wieder ein paar Höhenmeter bis Laax erarbeiten, was bei den Temperaturen eine schweisstreibende Angelegenheit war.
Um 15 Uhr schon wieder im Rockresort zurück, wollte ich doch noch etwas unternehmen und bestieg die Gondel auf den Crap Sogn Gion. Wenn ich schon in Laax war, musste ich ja fast den neu ausgebauten Never-End Trail einmal ausprobieren. Na ja, was soll ich dazu sagen, war lustig aber mehr auch nicht. Es ist halt ein ausgebauter Trail mit vielen Anliegern, wobei mir der obere steinige Teil noch am besten gefiel. Wie der Runca Trail fand ich ihn cool zum einmal befahren, aber die naturbelassenen Trails auf Wanderwegen sind definitiv mehr meine Sache.
Am letzten Tag fuhr ich mit dem Auto nach Bonaduz, um von dort aus den Glaspass in Angriff zu nehmen. Schön im Schatten ging es zuerst flach dem Rhein entlang bis nach Rothenbrunnen, von wo aus dann der Aufstieg zum Glaspass begann. Kühle Stücke im Wald und solche auf offenem Feld mit brennender Sonne wechselten sich bis nach Flerden immer wieder ab. Die Route verlief grösstenteils auf der kaum befahrenen Strasse und ich kam darum gut voran, den Piz Beverin immer im Blick. Nur die letzten 600 Höhemeter in der prallen Sonne ab Flerden wurden zur Qual und ich nutzte jede schattige Gelegenheit, um eine kurze Pause zu machen. Irgendwann war aber auch dies geschafft und ich kam in Usser Glas an, wo ich mir im Berggasthaus Beverin einen kalten Eistee und Salatteller mit Pouletstreifen gönnte.
Frisch gestärkt begann jetzt der spassige Teil der Tour. Auf der Strasse noch bis Inner Glas und dann runter in das Safiental. Der Trail fing noch gemächlich über Wiesen an und wurde dann im Wald schmaler, bis es schliesslich im Zickzack über einen schroffen Weg der Felswand entlang runter nach Safien Platz ging. Enge Kehren und Absätze, diese 300 Höhenmeter auf kleinster Distanz waren genau mein Ding und bis auf zwei ganz enge Spitzkehren alles fahrbar.
Ab Safien Platz führte die Tour dann auf der Strasse weiter durch das dichtbewaldete Safiental und der Adrenalinpegel konnte sich nach der genialen Abfahrt bis zum Stausee wieder etwas einpendeln. Dort bei Under Egschi über die Staumauer und wieder rein in den Wald auf einen Weg der fahrtechnisch nicht so anspruchsvoll war, dafür aber landschaftlich umso mehr bot. Links geht es steil nach unten zur Rabiusa und der Weg führte immer wieder über Tobeleinschnitte, durch kurze Tunnel und an steilen Felswänden entlang. Einfach traumhaft bei den Temperaturen da so dahinzurollen, hätte von mir aus noch ewig so weiter gehen können.
Bei Sculms erreichte ich dann wieder die Zivilisation und fuhr ein Stück auf der Strasse weiter, bis ich kurz nach Scombras durch den Wald runter in das Versamer Tobel stach. Von dort fuhr ich wieder auf der Strasse zurück nach Bonaduz, aber nicht ohne nochmals die Sicht auf die Rheinschlucht zu geniessen. Wie ich aber im Nachhinein auf der Karte gesehen habe, gebe es da eventuell noch Alternativen zum letzten Stück auf der Strasse bis nach Bonaduz.
Schön wars, mein Alternativbähnlibikeprogramm in Laax und auch temperaturtechnisch war es in den Bergen definitiv um einiges angenehmer, als in der Gluthitze zu Hause. Aber alles hat halt mal ein Ende und nächste Woche habe ich zum Glück ja schon wieder Ferien.
Schön wars, mein Alternativbähnlibikeprogramm in Laax und auch temperaturtechnisch war es in den Bergen definitiv um einiges angenehmer, als in der Gluthitze zu Hause. Aber alles hat halt mal ein Ende und nächste Woche habe ich zum Glück ja schon wieder Ferien.
2 Comments
Da geh ich mit dir einig: Die naturbelassenen Trails auf Wanderwegen sind auch eher meine Sache 😉
Die Bilder vom Safiental machen richtig an… Hoffe ich komme auch noch in diese Gegend..
Bekannte Bilder 🙂 Ja, ich habe den Glaspass in sehr guter Erinnerung. Die spektakuläre Abfahrt ist einfach etwas kurz 😉 Aber die Bilder machen richtig Laune