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Valle Verzasca

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Die schöne Gartenwohnung der vergangenen Jahre ist leider nicht mehr verfügbar, da die Besitzer das Haus verkauft haben und in die Deutschschweiz zurückgezogen sind. Also musste ich mich nach etwas Neuem umschauen und fand schlussendlich in Gordemo einen adäquaten Ersatz. Somit stand den Ticinodays 2025 nichts mehr im Wege und ich trat einmal mehr den Weg in die Sonnenstube an. Diesmal dabei mein neues Bike, welches hier im Ticino seine erste richtige Bewährungsprobe zu bestehen hat. Da sich die neue Wohnung direkt am Eingangstor zum Valle Verzasca befindet, steht das Tal dieses Jahr im Mittelpunkt meiner Entdeckertouren.

Gleich am ersten Tag hole ich mir eine Parkkarte für die ganze Woche und kann so meinen Biketransporter auf allen Parkplätzen im Verzascatal unbegrenzt abstellen, was ich auch gleich nutze. Von Brione aus geht es das Val d’Osola hinauf, aber weit komme ich nicht, da ich leider schon bald von einem Regenschaue überrascht werde. Dieser wurde so auf keiner Wetterapp vorhergesagt und vermiest mir etwas die Stimmung. Die Steine sind nun rutschig und auch sonst sieht der weitere Weg nicht allzu bikerfreundlich aus, darum lasse ich die geplante Capanna sausen und kehre um. Etwas weiter vorne entdecke ich am Bach ein wunderschönes Plätzchen zum Pausieren, bevor es früher als geplant zurück zur Ferienwohnung in den Pool geht.

 

 

Nachdem ich letztes Jahr das Val Vegorness mit dem Gravelbike erkundet habe, kehre ich nun am zweiten Tag mit dem schwereren Gerät zurück und dies nicht nur sprichwörtlich. Das eine Kilogramm mehr des neuen Bikes macht sich auf den Schultern bemerkbar und auch sonst trägt es sich lange nicht so angenehm wie mein altes Liteville. Darum lasse ich dann auch heute die angepeilte Capanna sausen und mache es mir bei dem schönen Wasserfall gemütlich. Es gibt doch nichts Schöneres als eine eiskalte Dusche nach dem schweisstreibenden Aufstieg, Ticinofeeling pur. Frisch erquickt geht es anschliessend in die von Alpenrosen gesäumte Abfahrt und hier kann das neue Bike dann seine Trümpfe ausspielen.

 

 

An Tag drei mache ich mich auf ins Val Redòrta, welches ich mir ebenfalls letztes Jahr mit dem Gravelbike schonmal angeschaut habe. Heute ist aber am Ende der Strasse noch nicht Schluss und ich mache mich an den Aufstieg zur Alpsiedlung Püscennegro mit ihren schönen Steinhäusern, welche hier hoch über dem Val Redòrta am Steilhang kleben. Die Vielfalt an farbenfrohen Blumen und Schmetterlingen ist unbeschreiblich und sobald ich mich niederlasse, machen es sich die grazilen Flugkünstler auf meinen verschwitzen Armen gemütlich.

 

 

Ich lasse Püscennegro hinter mir und steige nach etwas weiter auf, bis es mit dem Bike immer sinnfreier wird. Inmitten das Blumenmeeres mache es ich es mir am Bach gemütlich und verzerre meinen Proviant, bevor es wieder zurück geht. Die Abfahrt hat unzählige Spitzkehren zu bieten und ist für Ticino-Verhältnisse recht einfach, ein Traum. Einziger Wehmutstropfen, der Wanderweg unten am Fluss ist leider infolge Unwetterschäden gesperrt und so muss ich mit dem Strässchen vorliebnehmen.

 

 

Die neue Ferienwohnung ist der Knaller und per Zufall wohnen die Besitzer nur zwei Dörfer von mir entfernt. Sie bietet neben einem schönen grossen Pool eine fantastisches 180° Rundumsicht über den Lago di Maggiore und die Magadinoebene, besser geht es kaum und ich kann von hier aus auf unzählige Gipfel schauen, welche ich schon mit dem Bike bestiegen habe. Hier oben direkt am Waldrand herrscht ein ganz eigenes Mikroklima und es weht immer ein Lüftchen, während es weiter unten drückend heiss ist. Darum trete ich dann auch nur einmal am einzigen Schlechtwettertag den Gang hinunter in die Zivilisation an, um mich mit Bier und Grillgut zu versorgen. Zum Glück hat es für das letztes Steilstück zur Wohnung einen Treppenlift, der einem die Schlepperei etwas erleichtert.

 
 

Auch das Val Pincascia habe ich bereits vor zwei Jahren schon einmal erkundet und möchte nun noch den ganzen Weg bis zur Alpe Fümegna beschreiten. Aber auch heute ist der Durchhaltewille zu klein, das Bike zu schwer und die Verlockung bei dieser prächtigen Badegumpe zu gross, um es bis zum anvisierten Ziel zu schaffen. Dafür ist die Abfahrt einmal mehr ein regelrechtes Schmankerl und hat von allem etwas zu bieten, was das Bikerherz höherschlagen lässt.

 

 

Leider musste meine Kletterkollegin infolge einer Bindehautentzündung ihren Besuch kurzfristig absagen. Da freut es mich umso mehr, dass Rotscher und Nadja für die letzten zwei Tage noch kurz vorbeischauen. Als gemeinsame Bike- und Wandertour eignet sich der Monte di Comino wunderbar und wir freuen uns schon auf das leckere Essen im Alla Capanna. Endlich können wir mal gemeinsam unsere beiden neuen Bikes ausführen, nachdem ja letztes Jahr erst Rotscher auf seinem neuen Hobel unterwegs war, während bei mir die Einzelteile monatelang herumlagen.

 

 

Weil es so gut war, gleich nochmals. Am letzten Tag steigen Rotscher und ich erneut von Sonogno aus zu dem traumhaft schönen Wasserfall auf, während Nadja der Verzasca entlang nach Lavertezzo wandert. Schöner könnte der Abschluss der diesjährigen Ticinodays nicht sein, noch ein letztes Mal das kalte Wasser auf sich niederprasseln lassen und dann zusammen diesen genialen Trail rocken, bevor die beiden wieder die Heimreise antreten müssen.

 

 

Ich habe noch einen letzten Abend, bevor es dann auch für mich wieder durch den Gotthard heimwärts geht. Die Auszeit im Ticino war einmal mehr supererholsam und ich werde die Wohnung gleich für nächstes Jahr wieder buchen. Auch Petrus hatte diesmal bessere Laune und nach den verregneten Ticinodays im letzten Jahr, wurde die Sonnenstube heuer ihrem Namen wieder gerecht. Natürlich gibt es auch diesmal ein kurzes Video mit all den Eindrücken aus dem Valle Verzasca mit all seinen Seitentälern.

 

 

Badeferien mit dem neuen Bike, so könnte man die Woche im Tessin zusammenfassen. Dieses ist nun eingefahren und abwärts macht es jede Menge Spass, trägt sich aber aufwärts im Vergleich zum Liteville wie ein Sack Kartoffel. Wohl auch darum habe ich diese Woche nicht alle Ziele erreicht, aber alle guten Dinge sind drei und so sollte es beim nächsten Mal dann endlich klappen mit dem Besuch auf der Capanna Barone und der Alpe Fümegna.

 

2 Comments

  1. ROTSCHER sagt:

    Ohhhh geil 😀 … richtig cool dass wir bei dir zu Besuch sein durften und zwei unvergessliche Tage geniessen konnten. Ich habe den Ticino-Kurztripp voll genossen. Mit dir zusammen macht es einfach Spass und zum Quatschen gibt es ja auch immer genug.
    Übrigens ganz toller Zusammenschnitt der Videoaufnahmen. So ein Kurzfilm gibt nochmals eine andere Dimension, obwohl deine professionellen Fotos nicht zu ersetzen sind.
    Freue mich auf das nächste Wiedersehen 🙂

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